Die Zinsen kennen im Moment nur einen Weg: nach oben. Das ist gut so, denn viel zu lange war Geld viel zu billig. Dass die Geldflut eine hohe Inflation nach sich zieht, bekommen wir alle gerade zu spüren. Die Banken wehrten sich gegen die irrwitzige Geldvermehrung mit Strafzinsen für ihre Kunden, um Zuflüsse abzuwehren, für die sie selbst wieder Zinsen bei der Zentralbank zahlen. Die Sparer waren schockiert, blieben jedoch relativ machtlos. Jetzt ist die Zinswende da, Negativzinsen werden zum Auslaufmodell. Mit gutem Beispiel voran geht die ING Deutschland, die für nahezu alle Kunden Negativzinsen abschafft, indem sie die Freibeträge für Giro- und Tagesgeldkonten von 50 000 auf 500 000 Euro erhöht. Das Beispiel sollte Schule machen. Die lange unter niedrigen Zinsen leidenden Banken und Sparkassen haben nun viel bessere Perspektiven. Der Immobilienboom spült über die Baufinanzierungen mit deutlich höheren Zinsen gute Erträge in die Kassen der Institute. Selbst in den schwierigen letzten Jahren haben viele Geldhäuser ordentliche Gewinne geschrieben – auch weil sie Personal abbauten, Filialen geschlossen haben. Die Negativzinsen passen nicht mehr in die neue Zins-Zeit. Schnell weg damit.