Feuerstein und Fozzi-Bär, die dicken Kinder von Landau, Oma Sharif, der Prügelknabe Wolpers oder der schrullige Peer Theer – mit seinen Figuren machte Harald Schmidt „Schmidteinander“ in den 1990er-Jahren zur Kultsendung. Derbe Witze, beißender Spott und gnadenlose Häme waren Markenzeichen des Moderators. Zwar rümpfte mancher damals schon die Nase, weil Schmidt provozierte und sich nicht um politische Korrektheit scherte, doch insgesamt reagierte die Gesellschaft auf mediale Reizfiguren wie ihn recht gelassen. Viele Zuschauerinnen und Zuschauer mochten gerade Schmidts zynischen Humor. Und diejenigen, die ihn blöd fanden, gingen nicht sofort auf die Barrikaden. Empörung wurde damals ohnehin nicht gleich so öffentlich wirksam, wie das aktuell im Zeitalter der sogenannten sozialen Medien der Fall ist.