Es ist der Mut der Verzweiflung. Anders lässt es sich nicht erklären, dass die Bürgermeister aus dem Westen des Landkreises jetzt mobil machen gegen das Projekt, das weiterhin in Bayreuth die Menschen spaltet: der geplante Umbau der Bismarck- und der Erlanger Straße, die statt wie seit Jahrzehnten zweispurig zu einspurigen Einbahnstraßen werden sollen. Mit großzügigen und baulich abgetrennten Fahrradstreifen. Die Bürgermeister um den Mistelgauer Karl Lappe – der keine Gelegenheit auslässt, um gegen diese Planung zu wettern – haben jetzt eine offene Unterschriften-Aktion angestoßen und hoffen darauf, tausende Menschen mobilisieren zu können, gegen die Umsetzung der Planung mit ihrem Namen aktiv zu werden. Eine namentliche Abstimmung sozusagen, wie vor wenigen Monaten im Stadtrat, als vier Stimmen Mehrheit als durchaus knappes Ergebnis eine Weiterplanung möglich gemacht haben. Lappe und seine Kollegen sagen, sie sehen die Unterschriften-Aktion zwar als nicht rechtlich bindend, aber sehr wohl als politisches Statement an, das helfen soll, durch sein Gewicht ein Umdenken in der Stadtverwaltung, beim Oberbürgermeister und seinen Kollegen und im Stadtrat zu erreichen.