Kein Alarmismus, sondern Realismus
Denn es sei wichtig, sich nicht ins Private zurückzuziehen, sondern sich für eine bessere Zukunft zu engagieren. „Ein Kollaps der Zivilisation ist nicht unwahrscheinlich“, sagt Huth und fügt hinzu: „Das ist kein Alarmismus, sondern ein realistisches Szenario.“ Überall auf der Welt werde an Lösungen gearbeitet, um dem Klimawandel zu begegnen.
Eine Demonstration zum weltweiten Klimastreik meldeten diesmal die Parents for Future und die Scientists for Future an. Deren Sprecher Stefan Holzheu ist sich sicher: „Es fehlt weder an den technischen Lösungsoptionen noch an den finanziellen Mitteln. Es fehlt an der notwendigen Priorisierung von Klimaschutzmaßnahmen.“
Temperaturanstieg bereits spürbar
2023 könne das erste Jahr sein, das im Jahresdurchschnitt die 1,5 Grad-Grenze überschreitet. Hitzewellen im Mittelmeerraum an mehreren Orten gleichzeitig führten zu einem massiven Korallensterben von beispiellosem Ausmaß. In Kanada habe die schlimmste Waldbrandsaison seit Beginn der Aufzeichnungen gewütet. Starkniederschläge hätten Chinas Hauptstadt Peking verwüstet. Auch Frankfurt und Nürnberg seien von Extremniederschlägen getroffen worden. „Die Ergebnisse der Klimawissenschaft sind eindeutig. Die globale Erwärmung macht diese Extremwetterereignisse häufiger und heftiger.“
Klimaziele werden nicht erreicht
Wenn es so weitergehe wie bisher, erreiche Deutschland seine Klimaziele nicht, sind sich die Experten einig. In Paris wurde 2015 vereinbart, die globale Erdwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Bis 2030 fehlten aber fast 200 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die eingespart werden müssten. Auch Bayern hinke hinterher. Die Treibhausgasemissionen müssten in den nächsten sieben Jahren um etwa die Hälfte reduziert werden. Das wären gut sieben Prozent pro Jahr. „Angesichts der großen Bedrohung durch die stetige Erderhitzung ist folglich ein entschiedenes Gegensteuern dringend geboten.“
Klima-Demo
Treffpunkt ist am Freitag, 15. September, um 17 Uhr am Ehrenhof in Bayreuth. Ab 18 Uhr folgen kurze Redebeiträge.
Bündnis-Vorträge
Die Vorträge finden im Seminarraum im Hof des Evangelischen Bildungswerks statt, Richard-Wagner-Straße 24, oder per Zoom-Link.