Die Entscheidung für die vegetarische und vegane Küche fiel nicht, „weil ich andere Menschen bekehren möchte,“ sagt Lehnert: „Ich möchte vielmehr das derzeitige Angebot bereichern. Jeder, der arbeitet, soll die Möglichkeit haben, wenigstens einmal die Woche gut zu essen, ohne dabei auf Fleisch angewiesen zu sein.“ Lehnert selbst verzichtet nicht komplett auf Fleisch, es kommt aber nicht oft auf den Teller.
Auch Fleischesser überzeugt
Familie und Freunde mussten als Testesser herhalten, erzählt die quirlige Köchin: „Es hat mir die Entscheidung zum Umstieg sehr erleichtert, als ich auch Fleischesser mit meinen Speisen überzeugen konnte.“ Denn der Berufswechsel nach 14 Jahren war nicht leicht. Katrin Lehnert war an ihrem früheren Arbeitsplatz zuletzt in der Kundenberatung tätig („Ich saß viel am Computer und hatte Papierkram zu erledigen.“). Deshalb wollte sie unbedingt wieder etwas machen, bei dem sie direkten Kontakt zu Menschen hatte.
Ehe jedoch die endgültige Entscheidung für den Foodtruck getroffen wurde, besuchte die junge Frau ein Existenzgründerseminar im Landratsamt, analysierte die Bayreuther Gastronomieszene und entschloss sich endlich, auch den Umbau des Kleinlasters in Angriff zu nehmen: „Wir hatten starke Auflagen, besonders, was die Hygiene betrifft.“ So mussten zwei Spülbecken eingebaut werden – doch woher bekommt man Becken, die klein genug sind, dass man sich im Fahrzeug noch bewegen kann? Für die Innenverkleidung des Wagens wählte Lehnert eine Beschichtung, wie sie in Kühlhäusern verwendet wird: „Der Umbau hat dann zwar länger gedauert, als erhofft. Aber man darf nicht aufgeben. Und jetzt bin ich ganz schön stolz auf das, was wir geschafft haben.“ Der Wagen ist knallorange lackiert, Leuchtstreifen an der Seite weisen auf seinen früheren Verwendungszweck hin.
Freitags im Einsatz
Vorerst hat Katrin Lehnert einen Standort in Bayreuth: Auf dem Parkplatz vor dem Angelsportgeschäft in der Ottostraße im Industriegebiet Nord versorgt sie freitags von 11 bis 14 Uhr Essensgäste. Neben den schon erwähnten internationalen Speisen hat sie Suppen mit Gemüsen der Saison im Angebot, Sandwiches (mit veganem Käse oder echtem Brie), Salate, Tapiokapudding und vegane Pancakes mit Blaubeeren. Die Preise bewegen sich zwischen etwa 3,50 und sechs Euro.
„Kochen ist für mich eine Art Entspannung und Stressbewältigung,“ sagt Katrin Lehnert. Weil sie festgestellt hat, dass sich immer weniger Menschen Zeit nehmen, selbst leckere Speisen zuzubereiten, hat sie auch einen Tipp: „Man sollte mit einfachen Speisen anfangen, viel ausprobieren und sich dafür ein bisschen Zeit nehmen.“
Entspannt genießen – dieses Motto Lehnerts hat sie auch in ihren Firmennamen übertragen: „Meikaii“ steht auf den Seiten des Foodtrucks. „Eigentlich ist es ein Phantasiename. Ich habe ihn vom hawaiianischen Wort „meika’i“ abgeleitet, was so viel heißt wie „Mir geht es gut.“ Für mich hat Ernährung viel mit „es sich gut gehen lassen“ zu tun. Denn gesunde Ernährung hat Einfluss auf den Körper. Außerdem gibt es Speisen, die einfach gut für die Seele sind.“