„Es ist doch kein Fußballspiel, also nicht so wichtig“, meint ein jugendlicher Konzertbesucher in der Pause, der zwischen einer Fantasie und einem deutsch-französischen Fußballspiel Prioritäten setzen kann. Wichtiger ist an diesem Abend die Aufführung eines selten gespielten Brahms-Zyklus. Dabei sind die 8 Klavierstücke op. 76 Perlen der Brahms'schen Klavierkunst. Man höre nur das As-Dur-Intermezzo: Obushi schenkt uns Zauberklänge und schillernde Spannungen, er macht aus den Intermezzi und Capriccios hochromantische Stimmungsbilder, und wenn er anschließend Schumanns Arabeske spielt, wissen wir, dass wir es mit einem japanischen Musiker zu tun haben, der in die Schule des Zen gegangen ist. 24 Stunden zuvor konnten wir im Kunstmuseum einen Meister der japanischen Bambusflöte auf buddhistischen Spuren hören, heute Abend zelebriert ein anderer japanischer Musiker Schumanns Arabeske mit größter innerer Ruhe.
Um die beiden anscheind wichtigsten Ereignisse dieses Abends mit einem Wort zusammenzufassen: Was für ein Spiel!