Zehntausende von der Tribüne aus sowie Millionen vor den Fernsehschirmen in Brasilien und auf der ganzen Welt verfolgten die Umzüge im Sambodrom. Bürgermeister Eduardo Paes hatte zwar das größte Karnevalsfest der Geschichte angekündigt. Erwartet wurde aber ein Karneval der Überraschungen. Die Pandemie hatte auch die finanziell stärksten Sambaschulen getroffen. Die Karten waren neu gemischt.
„Selbst dieser Karneval jetzt ist nicht der, den wir kennen.“
Den Straßenkarneval hatte Bürgermeister Paes Anfang Januar wegen der Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal in Folge abgesagt. Aber Rio hatte es auch im Februar nicht ganz lassen können. Es gefällt den Brasilianern, dieses Jahr zwei Karnevale zu haben.
Schon Ende Februar und nun seit Mittwoch, als der Karneval mit Umzügen der Aufstiegsklasse begonnen hatte, kam es in der Stadt immer wieder zu spontanen Zusammenkünften. Ana Paula Varca sagte: „Im Karneval ist es in den Straßen anders, alle sind verkleidet. Diese Freude. Schrecklich ohne Karneval.“ So ganz hat sich Rio aber noch nicht erholt: „Selbst dieser Karneval jetzt ist nicht der, den wir kennen.“