Kampf um frische Luft Die Anwohner der Maintalsiedlung wehren sich gegen geplantes Gewerbegebiet

Von Maximiliane Rüggeberg
06.08.2013, Bayreuth, Gewerbegebiet Mainauen, Foto: Andreas Harbach, ha Foto: red

Noch gedeiht Getreide auf den Feldern im Landschaftsschutzgebiet „Unteres Rotmaintal“. Wenn es nach den Plänen der Stadt geht, könnten hier aber bald Handwerkerbetriebe ansiedeln. Die Anwohner sind davon wenig begeistert. Ihrer Ansicht nach sprechen zu viele Gründe gegen den Bau eines Gewerbegebiets.

 
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Anwohner Stephan Scholz und einige seine Mitstreiter treffen sich bei ein paar kühlen Getränken im Hasenheim, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Die Gaststätte liegt in Sichtweite der Flächen, die bebaut werden sollen. Sie grenzen an die Melanchthon- und die Calvinstraße. Es geht laut Scholz um 1,6 Hektar, die momentan noch für die Landwirtschaft genutzt werden – und das soll nach Meinung der Anwohner auch so bleiben. „Es geht uns aber nicht darum, dass wir hier wohnen und nichts vor der Nase haben wollen“, sagt Scholz. Er hat einen ganzen Stapel Dokumente dabei. Pläne, Stellungnahmen, Gesetzestexte.

Lange spricht er über die Anliegen und Sorgen seiner Mitstreiter. Auch wenn die Stadt bislang lediglich einen Beschluss zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens gefasst hat, wollen Scholz und andere Anwohner schon jetzt deutlich machen, dass viele Gründe gegen die Pläne der Stadt sprechen. Die Argumente der Anwohner lassen sich folgendermaßen bündeln:

  • Die betroffenen Flurstücke liegen in einem Landschaftsschutzgebiet. Um ein Gewerbegebiet zu bauen, müssen die Flächen aus diesem Schutz herausgenommen werden.
  • Das Rotmaintal funktioniert wie eine Frischluftschneise für den Innenstadtbereich. Wird die Fläche bebaut, fällt diese Funktion weg.
  • Die Flächen in direkter Nachbarschaft gehören zu einem Überschwemmungsgebiet. Eine weitere Versiegelung in diesem sensiblen Bereich sei sehr bedenklich.
  • Thema Verkehrsanbindung: Schon jetzt sei es schwierig vom bestehenden Gewerbegebiet auf die Äußere Kulmbacher Straße zu gelangen. Oft müssten vier Ampelschaltungen abgewartet werden. Eine weitere Verkehrsbelastung sei kaum zu verkraften.

Man wolle aber nicht nur Stimmung gegen das Baugebiet machen, sagt Scholz. „Wir wollen auch Alternativen aufzeigen. Im Westen Bayreuths, in direkter Nachbarschaft, sind bereits 250.000 Quadratmeter als Gewerbegebiet ausgewiesen. Die könnte man nutzen.“


Den ausführlichen Bericht lesen Sie in der Freitagsausgabe (9. August) des Nordbayerischen Kuriers.

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