Jonathan Yeo malt König Charles III. Das feurige Porträt Seiner Majestät polarisiert

Theresa Schäfer/AFP
Rot auf Rot: Der Künstler Jonathan Yeo hat König Charles III. porträtiert. Foto: AFP/AARON CHOWN

„Einfach perfekt“ oder „das Hässlichste, was ich je gesehen habe“? König Charles III. enthüllt ein neues Porträt. Das Werk des Künstlers Jonathan Yeo gefällt nicht allen.

 
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Erst einmal sieht man rot: In der roten Uniform der Welsh Guards steht König Charles III. vor einem rotem Hintergrund, sein Gesicht scheint beinahe zu schweben. Am Dienstag enthüllte der britische König persönlich im Buckingham Palace sein erstes Porträt als Monarch. Gemalt wurde es von dem britischen Künstler Jonathan Yeo. Yeo hatte bereits Königin Camilla auf Leinwand verewigt.

Die rote Farbe seiner Uniform zieht sich durch das gesamte Gemälde. Charles steht den Welsh Guards seit 1975 vor. Das Bild ist etwa zwei mal zweieinhalb Meter groß. Charles stand für das Porträt viermal Modell, zuletzt im November 2023, also gut ein Jahr nach seiner Thronbesteigung. Yeoh nannte die Arbeit für den Palast „ein Privileg und ein Vergnügen“.

„Als ich mit diesem Projekt begonnen habe, war der König noch der Prinz von Wales“, zitierte der Palast den Künstler in einer Mitteilung. „Wie der Schmetterling, den ich über seine Schulter gemalt habe, hat sich auch dieses Porträt entwickelt, als sich seine (Charles’ – Anmerkung der Redaktion) Rolle im öffentlichen Leben verändert hat.“

Auf dem Bild trägt Charles die Uniform der Welsh Guards. Foto: AFP/AARON CHOWN

Nicht allen sagt das Gemälde allerdings zu. „Das Hässlichste, was ich je gesehen habe“, schrieb ein User auf X, ehemals Twitter. Ein anderer kommentierte, das Bild sehe aus wie ein „Blutbad“ und der König ertrinke „in einem Meer roter Farbe“. Bei der Enthüllung habe Charles verängstigt von seinem eigenen Bild ausgesehen, scherzte ein weiterer Nutzer.

Andere widersprachen: Das Porträt sei „einfach nur perfekt“, schrieb ein anderer X-Nutzer.

Jonathan Yeo ist für seine zahlreichen Porträts von Prominenten bekannt. Unter anderem malte er die früheren britischen Premierminister Tony Blair und David Cameron, die pakistanische Frauenrechtlerin Malala Yousafzai sowie die Filmstars Nicole Kidman und Jude Law.

Porträtmaler sollten ein dickes Fell haben: 2013 ging ein kollektiver Aufschrei durch Großbritannien, als Paul Emsleys Gemälde von Herzogin (das war sie damals noch) Kate enthüllt wurde. Die Ehefrau von Prinz William, so lautete die einhellige Meinung, sehe auf dem Porträt 20 Jahre älter und aufgedunsen aus - wie „etwas Unerfreuliches aus Twilight“, wie der „Guardian“ lästerte. Kate selbst gefiel sich - oder zumindest tat die wohlerzogene Herzogin so als ob: „Es ist ein unglaubliches Bild.“

Im selben Jahr sorgte ein Bild der dänischen Königsfamilie für viel Heiterkeit: Wie die „Addams Family“ sehe die damalige Königin Margrethe II. von Dänemark und ihre Großfamilie auf dem Gemälde des Künstlers Thomas Kluge aus, lästerte man damals im Netz.

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