Jetzt schon an Weihnachten denken

Von Ulrike Sommerer
Im Sommer kümmert sich der Goldkronacher Gärtner Johannes Übelhack um das Weihnachtsgeschäft. Kleine Setzlinge müssen eingetopft werden, damit im Winter Weihnachtssterne verkauft werden können. Foto: Ulrike Sommerer Foto: red

Gabriele Vogel denkt bereits an Weihnachten. Und nicht nur gedanklich ist sie längst im Winter angekommen, sie arbeitet auch hart dafür. Der Countdown läuft nicht nur bei ihr: In einem halben Jahr ist Heilig Abend. Was jetzt zu tun ist.

 
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Gabriele Vogel und ihrem Mann gehört eine Baumschule in Goldkronach. Ein Standbein ihres Unternehmens ist der Verkauf von Christbäumen - und um die geht es für Familie Vogel eben nicht nur in der Weihnachtszeit. "Wir arbeiten jeden Tag für Weihnachten", erzählt Gabriele Vogel. Schließlich müssten die Bäume, die Weihnachtsbäume werden sollen, fortwährend gepflegt und umsorgt werden. Sie brauchen Dünger, sie werden geschnitten. Zum Beispiel müssen doppelte Spitzen abgeschnitten werden, ehe sie verholzen, erklärt Gabriele Vogel. Jetzt könne man noch eingreifen, um den Baum zurecht zu biegen. Etwa im August sei das Wachstum der Christbäume dann abgeschlossen. "Dann bildet sich die Farbe", das zarte Grün dunkle dann nach.

Die Kunden kommen im Herbst

Kunden der Baumschule Vogel haben Weihnachten dagegen noch nicht auf dem Schirm. Frühestens im Oktober, und auch dann nur in Ausnahmefällen, kämen Kunden und suchen sich einen Baum für das Weihnachtsfest aus.

Sterne in Vorbereitung

Ein paar Straßen weiter, in der Gärtnerei Übelhack, wird ebenfalls für Weihnachten gearbeitet. Johannes und Frank Übelhack stehen an einer Maschine, die Erde in Töpfe füllt. Frank Übelhack gießt Wasser in die Erde, sie muss etwas feuchter sein, damit die zarten Pflänzchen der Weihnachtssterne auch halten. Die ersten 200 Stecklinge sind aus einer speziellen Jungpflanzengärtnerei in Goldkronach eingetroffen. Sie werden nun in große Töpfe gesetzt. Sind sie gewachsen, werden aus ihnen sogenannte Kopfstecklinge, die werden wieder bewurzelt, werden zu weiteren Weihnachtssternen.

Feucht und warm

Weihnachtssterne brauchen viel Zuwendung und Pflege, damit sich zu Weihnachten die oberen Blätter, die Hochblätter, färben (die eigentlichen Blüten sind klein und unauffällig). Unter einem Sprühnebel für gleichmäßige Luftfeuchtigkeit und bei 24 Grad Wärme werden sie zu dem, was während der Weihnachtszeit verkauft wird. Der genaue Blick aufs Thermometer ist auch im Sommer nötig. Denn sollte es nachts kälter als 18 Grad werden, müsse auch dann das Gewächshaus beheizt werden.

Antizyklisch arbeiten

Ein Weihnachtsstern ist eine Kurztagspflanze. Sie blüht dann, wenn die Tage kurz werden, erklärt Johannes Übelhack. Die Färbung tritt etwa neun Wochen nachdem die Tage kurz genug sind, ein. Damit das auch zum rechten Zeitpunkt passiert, behelfen sich Gärtnereien oft mit künstlicher Dunkelheit. Gärtner würden, erklärt Übelhack, überhaupt antizyklisch arbeiten. Während jetzt die Weihnachtssterne wurzeln und wachsen, geht es ab nächstem Monat bereits wieder um den Frühling, Primeln und Geranien gehen dann an den Start. "Es muss ja alles wachsen."

Was die Pfarrer planen

Auch in den Kirchen werden bereits erste Pläne für die Weihnachtstage aufgestellt. In der Gemeinde Eckersdorf sei bereits eingeteilt, welcher Pfarrer welchen Gottesdienst während der Weihnachtstage halten muss, sagt Pfarrer Michael Braun, zuständig für Neustädtlein und Busbach. Und ganz grob werde auch überlegt, wie sich die Gottesdienste gestalten lassen, wer eingebunden werden könnte (Kindergruppen, Eltern, die mithelfen können).

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