Ins frühere Lidl-Gebäude Neuer Discounter kommt nach Pegnitz

Ein Discounter wird in das frühere Lidl-Gebäude einziehen. Foto: /Klaus Trenz

In Sachen Einkaufsmärkte tut sich Neues: Der Action-Discounter wird bald in die Stadt kommen. Lebensmittel werden dort aber nicht verkauft.

 
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Die Stadt bekommt einen Action-Discounter. Voraussichtlich schon im November, bestätigt Jürgen Schorner, dem das Gelände des früheren Lidl-Marktes an der Sauerbruchstraße gehört. Der Bäckermeister holt das leere Gebäude ins 21. Jahrhundert: Mit Photovoltaik-Anlagen soll der benötigte Strom direkt auf dem Dach und auf dem Parkplatz erzeugt werden.

Im November ist es laut Jürgen Schorner so weit, die große Eröffnung des ersten Action-Discounters in Pegnitz. Action ist laut eigenen Angaben einer der am schnellsten wachsende Non-Food-Discounter in Europa. Jede Woche sollen mehr als elf Millionen Kunden in den 2000 Geschäften einkaufen. Action bietet keine Lebensmittel an wie andere Discounter, sondern unter anderem Heimwerkerbedarf, Haushaltswaren sowie Mode und Heimtextilien. Und das zu kleinen Preisen.

Weiter aufWachstumskurs

In Deutschland betreibt Action mittlerweile 460 Filialen, schreibt das Unternehmen auf Anfrage. Außerdem möchte man den Expansionskurs weiter fortsetzen. Grundsätzlich ist Action also immer auf der Suche nach attraktiven Standorten im gesamten Bundesgebiet. Weitere Auskünfte könne das Unternehmen aber noch nicht geben. Laut einer Pressemitteilung vom Januar dieses Jahres konzentriere sich der Discounter auf eine Reihe von 14 verschiedenen Kategorien. Deswegen seien Einkäufe in großen Mengen möglich, was auch günstigere Einkaufspreise mit sich ziehe. Die begrenzte Anzahl von Artikeln reduziere zudem die Anzahl der „Abfallprodukte“ und bewirke eine höhere Verkaufsdichte.

Ursprünglich hatte Jürgen Schorner und seine Familie die Idee, einen weiteren Lebensmittel-Discounter in das 1100 Quadratmeter große Areal zu lassen. „Davon gibt es aber sehr viel in Pegnitz“, vermutet er. Deswegen habe man sich bei anderen Anbietern umgesehen. Wegen der Lage und der Größe des Gebäudes biete sich nur ein Discounter an. Im Gespräch mit zwei potenziellen neuen Mietern habe der Action-Markt mit seinem großen Sortiment, das man im Alltag benötige, überzeugt.

Für seinen neuen Mieter hat Schorner einiges erneuert. Eine Ladesäule für Elektroautos steht schon seit einigen Monaten. Es sollen sogar noch weitere hinzukommen, wenn das die Planung der Photovoltaik-Anlage erlaubt. Im Frühjahr will Jürgen Schorner noch die zweite Hälfte des Daches mit Photovoltaikmodulen belegen lassen. Und: „Wenn die Stadt Pegnitz es genehmigt, soll auch der Parkplatz teilweise mit Photovoltaik überbaut werden“, sagt der Geschäftsmann. Die gesammelten Sonnenergie speise er auch in die neu verbaute Wärmepumpe ein. Dadurch laufe auch sie mit lokal erzeugtem Öko-Strom. „Das ist in heutiger Zeit wichtiger denn je.“

Die Sanierung des alten Lidl-Gebäudes sei fast abgeschlossen. Neben der neuen Wärmepumpe hat das Haus auch neue Fließen bekommen. Aktuell sind laut Schorner noch Dachreparaturen im Gange. In den nächsten Schritten komme die Einrichtung, Regale und Kassen.

Ein Ansporn für andere Betriebe

Warum so ein Aufwand für einen Discounter? „Viele Firmen stellen gerade auf erneuerbare Energie um. Das kann ein Ansporn für andere Betriebe sein“, sagt der Bäcker.

Auch in seiner Bäckerei sehr viel gemacht worden in Sachen Energieeinsparung und Emissionsfreiheit: Die Backöfen werden mit Pellets beheizt, seit Jahren liefere der Laden nur mit Elektrolieferfahrzeugen aus, um Emissionen so klein wie möglich zu halten. Strom könnten Schorner und seine Familie leider nicht selbst erzeugen, weil das Dach der Bäckerei in der Lindenstraße zu klein sei. Dafür kaufe er Ökostrom aus Windenergie von der RWE-Ökostromtochter Innogy. Zudem versuche er, sein Getreide nur lokal einzukaufen. Es gehe darum, bei der Rohstofferzeugung so wenige Ressourcen wie möglich zu vergeuden. Deswegen seien kurze Transportwege besonders wichtig.

„Wir haben viel Zeit und Geld investiert. Die Elektrofahrzeuge waren damals noch sehr teuer und nicht so leicht zu kriegen“, erinnert sich der Bäckermeister, „Mir ist es wichtig, dass die Energiewende vorangeht.“ Schließlich schießen nicht erst seit der aktuellen Krise die Energiepreise in die Höhe. „Und vielleicht fühlt sich jemand inspiriert und möchte seine eigene Solaranlage.“

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