Und, wenn man wollte, sogar auch andere Gärstoffe wie Gras. „Co-Vergärung“ nenne man das, sagt Ingenieur Wolf. Das wiederum geht aber Bürgermeister Porsch zu weit. „Wir sollten uns auf unseren eigenen Schlamm konzentrieren“, sagt er. Ansonsten müsste nämlich der Faulturm größer sein. Und um ihn größer bauen zu können, müsste man erst herausfinden, wer liefern würde. Und das kostet Zeit.
Kläranlage ist deutlich zu klein
Zeit, die die Gemeinde nicht hat. Denn die bestehende Kläranlage ist auf 5000 statt auf 7000 Einwohner ausgelegt – und damit deutlich zu klein: Eigentlich sollte das Abwasser im Nachklärbecken sechs Stunden Zeit haben, um sich vom Schlamm zu trennen, bevor es in den Altholzgraben fließt. Doch es kommt so viel Wasser nach, dass das Wasser samt Schlamm in den Bach gespült wird. Auch deshalb würde die Menge des Schlamms, der verbrannt werden muss, mit einer konventionellen neuen Kläranlage deutlich steigen.
Allerdings: Einen Faulturm, ein zusätzliches Becken und ein Blockheizkraftwerk gibt es nicht umsonst. Wolf schätzt die Mehrkosten, die allein durch den Bau entstehen, auf zwischen 300 000 und 350 000 Euro. Das Ingenieurbüro wurde beauftragt, einen konkreten Kostenplan zu erstellen. „Wenn wir merken, dass die Sache nicht finanzierbar ist, können wir immer noch ablehnen“, sagte Bürgermeister Porsch. „Aber dann können wir zumindest sagen: Wir haben darüber nachgedacht.“