Kein ausreichendes laufendes Einkommen
Benko hatte zwar zuletzt keine offiziellen Management-Posten mehr bei Signa, aber Beraterverträge mit einzelnen Teilgesellschaften der Gruppe. Nachdem diese Verträge im Zuge der Krise der Firmengruppe beendet wurden, verfügt Benko aktuell nicht über ausreichendes laufendes Einkommen, um die Forderungen zu begleichen, wie die dpa erfuhr.
Bei einem Konkursverfahren nach österreichischen Recht wird das Vermögen des Schuldners auf die Gläubiger aufgeteilt. Es besteht jedoch die Möglichkeit, im Zuge des Verfahrens einen Sanierungsplan zu erstellen. Dann würden die Gläubiger 20 Prozent der geforderten Summe erhalten. Wenn ein Schuldner nicht direkt ein Sanierungsverfahren anstrebe, sondern wie Benko in einem ersten Schritt Konkurs anmelde, könne das daran liegen, dass der Schuldner nicht über die Mindestquote von 20 Prozent verfüge, sagte Gerhard Weinhofer von der Wirtschaftsauskunftei Creditreform der dpa.
Signa hatte in der Niedrigzinsphase stark expandiert und ist wegen steigender Zinsen und Baukosten in die Krise gestürzt. Zum Portfolio der verschachtelten Firmengruppe gehören unter anderem die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof, das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe und der Elbtower in Hamburg. Der Verkaufsprozess für das unvollendeten Hochhaus soll Mitte März beginnen, wie der Insolvenzverwalter der Elbtower-Projektgesellschaft, Torsten Martini, der dpa sagte. In Wiener Stadtzentrum stehen im Zuge der Signa-Krise unter anderem ein Luxus-Geschäftsviertel, ein Nobelhotel und das Gebäude des österreichischen Verfassungsgerichtshofs zum Verkauf.