IHK sucht einen neuen Präsidenten

Von Roland Töpfer
Kandidiert nicht mehr: Noch-IHK-Präsident Heribert Trunk. Foto: red Foto: red

Wer wird neuer IHK-Präsident? „Die ersten Kandidaten wären eigentlich die Vizepräsidenten“, sagt der Chef der Bayreuther Porzellanfabrik Walküre, Wolfgang Meyer, der in der IHK-Vollversammlung sitzt. Meyer selbst wird als möglicher Kandidat für den Vorsitz des Bayreuther IHK-Gremiums genannt.

 
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Wird ein Vize neuer IHK-Präsident? Vom kommenden Montag bis zum 25. Januar wählt die oberfränkische Wirtschaft die 270 Mitglieder der acht IHK-Gremien. Die Gremien wiederum wählen die 85 Mitglieder der Vollversammlung, die am 3. April 2017 zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammentrifft und den Präsidenten wählt. Die IHK-Gremien Bayreuth, Bamberg und Hof haben jeweils 40 Mitglieder, in Kulmbach, Kronach, Forchheim, Lichtenfels und Marktredwitz/Selb sind es jeweils 30. 

Pfunde zum wuchern

Immer wieder als möglicher Nachfolger von Präsident Heribert Trunk genannt wird der Vorsitzende des Hofer Gremiums, Heinrich Strunz. Der Chef von Lamilux in Rehau sagt auf Nachfrage dieser Zeitung, sollte er wieder ins Gremium gewählt werden, stünde er auch erneut als Vorsitzender zur Verfügung. „Ich mache das gerne.“ Oberfranken habe sich gut entwickelt, das „Jahrzehnt Oberfranken“ sei gut angelaufen. „Wir haben einige Pfunde, mit denen wir wuchern können.“ Präsident Trunk habe „eine ganz hervorragende Arbeit“ gemacht. Seine Gründe für den Rückzug habe man „einfach zu respektieren. Das ist ja eine ehrenamtliche Tätigkeit“. Ob er selbst als Kandidat für die Präsidentschaft zur Verfügung steht? Die Frage „habe ich befürchtet“, sagt er. Aber die Zeit sei zu früh, um etwas dazu zu sagen. „Ich möchte das einfach offen halten.“

Mehrere Absagen

Andere Vizepräsidenten wurden schon konkreter. Der Kulmbacher Michael Möschel hat unserer Zeitung gegenüber eine Kandidatur für den Präsidentenstuhl ausgeschlossen. Vizepräsident würde er gerne bleiben. Auch der Forchheimer Vize Michael Waasner will nicht Präsident werden, sagte er dem Kurier. Dass Wolfgang Meyer, der mögliche Aspirant auf den Bayreuther Gremiumsvorsitz, auch Ambitionen aufs Präsidentenamt hat, glauben viele nicht. Der eher zurückhaltende Unternehmer wolle wohl nicht in der ersten Reihe agieren. „Für die zweite Reihe ist er immer gut“, meint ein Insider.

Rebhan: „Nicht mein erstes Ziel“

Der Kronacher Vizepräsident Hans Rebhan spricht auf Nachfrage von einem großen Interesse an der IHK-Wahl. „Das freut mich sehr.“ Für die 30 Sitze im Kronacher IHK-Gremium gebe es etwa doppelt so viele Bewerber. Dies seien die Früchte der IHK-Arbeit der letzten Jahre. Früher habe doch kaum jemand gewusst, was ein IHK-Gremium überhaupt bedeute. Er selbst sei, wenn er wieder gewählt werde, bereit, erneut den Vorsitz im Gremium zu übernehmen. „Ja, das würde ich wieder machen.“ Will er vielleicht sogar Präsident werden? „Es ist nicht mein erstes Ziel, das ich anstrebe.“ Rebhan sagt, diese Frage möchte er sich offen halten. Er lobt die herausragende Arbeit von Trunk: „Die Power, die kann kein anderer leisten. Das ist eine Ausnahmeleistung gewesen. Das gibt’s sonst nirgendwo.“  Mit der Aufwertung der Gremien und deren Vorsitzenden, die Vizepräsidenten wurden, habe Trunk der IHK vor Ort ein Gesicht gegeben.

Christian Heinrich Sandler, der Chef der Sandler AG, wäre eine sehr gute Lösung fürs Präsidentenamt, sagt Rebhan. Sandler sei hoch geschätzt, habe ein eigeständiges Profil. Im Gespräch mit dem Kurier hatte sich Sandler aber zurückhaltend geäußert.  

Es gibt 85 Möglichkeiten

Laura Krainz-Leupoldt (Pema Weißenstadt), IHK-Vizepräsidentin und Vorsitzende im Gremium Marktredwitz/Selb, steht auch wieder als Vizepräsidentin zur Verfügung. „Wenn sie mich wählen, dann ja“, sagt sie auf Anfrage. Ist es nicht mal Zeit für eine Frau an der IHK-Spitze? Das könnte schon sein, sagt sie, habe aber nichts mit ihr zu tun. Ob sie denn fürs Präsidentenamt zur Verfügung stehen würde? „Im Prinzip ja, wie alle anderen. Es gibt 85 Möglichkeiten.“ Jeder der 85 Vollversammlungsmitglieder hat die Möglichkeit, zu kandidieren. Auf die Unterstützung ihres Ehemannes Franz Leupoldt könnte sie in dieser Frage allerdings nicht hoffen: „Ich würde alle Hebel in Bewegung setzen, dass sie es nicht macht.“