Hollfeld GSH: Container, Handys und ein Unfall

Von Thorsten Gütling
Christiana Scharfenberg, Leiterin der Staatlichen Gesamtschule Hollfeld. Foto: red Quelle: Unbekannt

Hollfeld Von Thorsten Gütling Die größte Schule im Landkreis wird zur großen Baustelle. In zwei Jahren soll die Gesamtschule Hollfeld (GSH) grundsaniert werden. Gut 20 Millionen Euro wird das kosten. Zuvor beginnt der Landkreis aber noch im Juli diesen Jahres mit der Sanierung der Johannes-Kepler-Realschule in Bayreuth, für die er auch zuständig ist. Bis die GSH also dran kommt, kämpft die Schule mit einem Platzproblem.

 
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400 Meter fehlen. So lang müsste das Kabel sein um die Schule, in die bereits Laptops, Beamer und sogenannte Whiteboards, also Multimedia-Tafeln, Einzug gehalten haben, an das Glasfasernetz für schnelles Internet anzuschließen. „Am Geld wird es nicht scheitern“, verspricht Landrat Hermann Hübner, der auch der Vorsitzende des Zweckverbands für die Gesamtschule ist. Immerhin werde täglich mit dem Start eines Förderprogramms für solche Projekte gerechnet.

Ein zweiter Plan, der noch vor der Sanierung umgesetzt werden soll: Schüler der GSH wollen ein „Repair-Café“ ins Leben rufen. Einen Ort also, an den Bürger defekte Geräte wie Handys bringen können und die dort dann von Schülern zum Nulltarif repariert werden. Dafür soll mit Geld von Sponsoren ein Container angeschafft werden.

Platzprobleme

Ein weiterer Container wird nötig, wenn im Herbst 182 neue Fünftklässler in die Schule kommen und auf die sechszügig angelegte Lernlandschaft plötzlich sieben fünfte Klassen treffen.

Platzprobleme wird im nächsten Schuljahr auch bereiten, dass aus den jetzt 130 Kindern, die bis nachmittags um 16 Uhr betreut werden, dann 180 werden. Für die Hausaufgabenbetreuung könnten freilich die Klassenzimmer genutzt werden. Zum Spielen und Austoben fehle bei schlechtem Wetter aber der Platz. Probleme, die sich in den nächsten Jahren verschärfen werden, sagt Schulleiterin Christiana Scharfenberg. Nach einem Rückgang der Geburtenzahlen in den Vorjahren würden die Schülerzahlen nämlich wieder steigen.

Außerdem wünsche man sich einen naturwissenschaftlichen Bau, sagt die Schulleiterin. Der Unfall im März vergangenen Jahres, bei dem eine Flasche der Chemikalie Brom zu Boden gefallen war und über 1000 Schüler evakuiert wurden, habe die Notwendigkeit eines solchen Baus gezeigt.

Landrat Hübner verspricht: „Die Architekten wissen das und man ist im Gespräch.“ Immerhin: Geplant wird schon und zwar vom gleichen Dresdener Büro, das auch die Sanierung der Bayreuther Realschule vorbereitet. Der Zweckverband stellt dafür in diesem Jahr 500.000 Euro zur Verfügung.

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Apropos Chemie-Unfall: Dass der den Zweckverband durch den Einsatz diverser Feuerwehren 33.000 Euro gekostet hat, ärgert die Schulleiterin. Wer der Rettungsleitstelle einen Chemieunfall melde, setze damit eine Maschinerie in Gang, die nicht mehr aufzuhalten sei, kritisiert Scharfenberg. Etwa 200 Rettungskräfte wurden damals alarmiert. Selbst Einsatzkräfte, sagt Landrat Hübner, hätten das im Nachhinein für Übertrieben gehalten. Scharfenberg sagt: „Möglicherweise hätte ein Sack Katzenstreu gereicht. Bevor ich die Feuerwehr rufe, werde ich künftig erstmal selbst nachschauen.“ Hübner warnt: Wie eine seltene Chemikalie reagiere, könnten Laien gar nicht einschätzen.

Der Chemieunfall ist einer von drei Brocken, die dem Zweckverband im vergangenen Jahr ungeplante Mehrausgaben von über 200.000 Euro beschert haben. Weil auch 74.000 Euro mehr als geplant für den Gebäudeunterhalt und ebenso viel mehr für die Schülerbeförderung am Nachmittag angefallen sind, aber das den Verbandsräten niemand genau erklären konnte, strichen sie die vorgesehen Billigung der Mehrausgaben vorerst von der Tagesordnung.

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