Der Angeklagte hatte bei der Polizei Entführung, Missbrauch und Tötung von Mohamed zugegeben, zu Elias aber kaum etwas gesagt. Im Mordprozess hatte er zu den Vorwürfen geschwiegen und sich erst ganz am Ende mit einer kurzen Erklärung an die Hinterbliebenen gewandt. „Es gibt kein Wort auf der Welt, das beschreiben könnte, wie leid es mir tut.“
Damit bleiben viele Fragen offen. Besonders zu den letzten Stunden von Elias hatte sich das Gericht Aufklärung erhofft. Die Kammer verzichtete auf Sicherungsverwahrung, weil bei Silvio S. ein Hang zu weiteren Straftaten nicht zu beweisen sei. Der Mann muss laut Urteil 40 000 Euro Schmerzensgeld zahlen, die Mohamed zustünden und seine Eltern nun erbten. Das hatte der Anwalt der Nebenklage beantragt.
Der 33-Jährige war Ende Oktober festgenommen worden. Die Mutter des Angeklagten hatte ihren Sohn auf Bildern von einer Überwachungskamera erkannt. Der Verteidiger von Silvio S. sagte, sein Mandant sei „berührt“ vom Urteil. Ob er die Entscheidung anfechten werde, stehe noch nicht fest. Die Verteidiger hatten sich gegen besondere Schwere der Schuld ausgesprochen. Sie seien dennoch „teilweise“ zufrieden.
dpa