Zahlreiche Neuzugänge gingen bei den Norditalienern während der Sommerpause an Bord. Mit Aaron Craft (25; 188 cm) engagierte man einen Pointguard, der die vergangene Saison bei Szolnoki Olajbanyasz in Ungarn begonnen hatte und dann ab Januar für die Santa Cruz Warriors in der amerikanischen D-League aktiv war. Swingman David Lighty (28; 195 cm) verbrachte die zurückliegenden zwei Spielzeiten bei ASVEL Lyon-Villeurbanne und gewann dort eine französische Meisterschaft. Zuvor spielte Lighty in Italien bereits für Cantu und Cremona. Reichlich Erfahrung kann der 31-jährige portugiesische Shooting Guard Joao Gomes beisteuern, der zuletzt in der ersten spanischen Liga für Andorra auflief.
Forward Dustin Hogue (24; 198 cm) zählte mit knapp 13 Punkten und über acht Rebounds bei Neas Kifisia Athen in Griechenland zu den Leistungsträgern. Direkt am Brett soll US-Center Johndre Jefferson (28; 207 cm) vom türkischen Erstligisten Konyaspor aufräumen. Er überzeugte bereits in der Saison 2014/15 im Dress von Varese mit durchschnittlich 11,8 Punkten und 8,6 Rebounds.
Andres Forray, ein Italo-Argentinier, der bereits seit 2011 für die Trentiner auf Korbjagd geht, sowie die Nachwuchsspielmacher Diego Flaccadori, Riccardo Moraschini (Mantova) und Andrea Bernardi (Tezenis Verona) bilden die Alternativen im Backcourt. Luca Lechthaler, Filippo Baldi Rossi und der erst 18-jährige Neuzugang Isacco Lovisotto (Virtus Bologna) konkurrieren um Einsatzzeit auf den großen Positionen.
Beim eigenen Turnier unterlag DE Trento zunächst unglücklich dem Deutschen Meister Bamberg mit 63:64, weil Flaccadori in den Schlusssekunden nur einen von drei Freiwürfen verwerten konnte. Im kleinen Finale sicherten sich die Südtiroler dann mit 85:83 über den slowenischen Erstligisten Olimpia Ljubljana den dritten Platz. Beste Werfer waren Flaccadori (21 Punkte), Forray (17) und Craft (10).
Riesen Ludwigsburg: Höhere Ziele
Dreimal in Folge hat John Patrick die Riesen Ludwigsburg in die Playoffs geführt. Die Vertragsverlängerung für den amerikanischen Trainer um weitere drei Jahre bis 2019 kam da nicht überraschend. „Ich bin froh, dass ich hier eine Perspektive habe“, sagt der zweimalige „Trainer des Jahres“ und peilt nun höhere Ziele an. „Man kann sehen, dass wir wachsen und uns in die richtige Richtung entwickeln. Letzte Saison haben wir die Erwartungen übertroffen. Es gibt trotzdem einige Bereiche, in denen wir uns verbessern können, und irgendwann wollen wir schon in das Halbfinale einziehen!“ Mit Spannung bleibt abzuwarten, wie die Riesen den Abgang von Leistungsträgern wie Jon Brockman und Kerron Johnson (beide Ziel unbekannt) oder Royce O’Neale (Gran Canaria) verkraften werden. Bekanntester Neuzugang ist der Ex-Göttinger Swingman Alex Rouff, der zuletzt auch beim spanischen Erstligisten Bilbao eine gute Rolle spielte. Ebenfalls aus der spanischen ACB kommt Brockman-Nachfolger Jack Cooley (Unicaja Malaga), der in seiner Vita schon 16 NBA-Einsätze für Utah Jazz vorweisen kann. „Er kämpft um jeden Ball. Das ist genau die Einstellung, für die wir stehen wollen“, sagt Patrick. Direkt vom College (Northern Iowa) kam Spielmacher Was Washpun in die Barockstadt, über Europaerfahrung verfügen indes Guard David Gonzalvez (Kouvola/Finnland) und Forward Kelvin Martin (Agrigento/Italien). Mit „Wühlbüffel“ Jason Boone und Defensivspezialist Tekele Cotton haben den Riesen zwei bewährte Amerikaner die Treue gehalten.
Auf den deutschen Positionen gesellen sich zu Routinier David McCray und der letztjährigen Saisonentdeckung Brad Loesing der Deutsch-Amerikaner Chad Toppert (München), der ehemalige Baunacher Pro-A-Topscorer Johannes Thiemann, College-Rückkehrer Martin Breunig, die deutsche Aufbau-Hoffnung Bazoumana Koné (Hamburg) und Center-Eigengewächs Eyke Prahst.