Eintrag im Gästebuch des Friedenshauses
Die USA setzen auch große Erwartungen in den Korea-Gipfel. «Wir sind hoffnungsvoll, dass die Gespräche Fortschritt in Richtung einer Zukunft von Frieden und Wohlstand für die gesamte koreanische Halbinsel erzielen», teilte das Weiße Haus mit. Die USA schätzten die enge Zusammenarbeit mit ihrem engen Verbündeten Südkorea und erwarteten, robuste Diskussionen in Vorbereitung auf das Treffen von Trump mit Kim in den kommenden Wochen fortzusetzen.
Moon empfing den Machthaber sogar mit militärischen Ehren. Beide marschierten an einer Ehrengarde von 300 Soldaten aller drei Waffengattungen der südkoreanischen Streitkräfte vorbei. Danach trug sich Kim ins Gästebuch des südkoreanischen «Friedenshauses» in Panmunjom ein, wo das eintägige Treffen stattfand. Er lud Südkoreas Präsidenten erneut zu einem Besuch in Pjöngjang ein.
Beitrag zur weltweiten Abrüstung?
Mit welcher Art von Vereinbarung die Gespräche zu Ende gehen werden, war unklar. «Es hängt wirklich vom Verlauf der Diskussionen ab», sagte der Sprecher Moons. Die USA und Südkorea fordern ein klares Bekenntnis Kims zur Denuklearisierung, womit sie eine baldige, überprüfbare und nicht umkehrbare Beseitigung der Atomwaffen meinen.
Nordkoreas Machthaber hatte aber erst am vergangenen Freitag, als er überraschend die Einstellung seiner Atom- und Raketentests verkündet hatte, die Vollendung des Atomprogramms als «großen Sieg» gefeiert. Er sprach nur allgemein davon, dass Nordkorea mit diesem Teststopp zur «weltweiten Abrüstung» beitrage. Experten sind deswegen skeptisch, ob er seine nuklearen Waffen aufgeben will. Sie sehen seinen Willen zur Beseitigung seiner Atomwaffen eher im Rahmen der globalen Abrüstungsbemühungen aller Nuklearmächte.
Nordkoreas Machthaber wurde begleitet vom protokollarischen Staatsoberhaupt Kim Yong Nam und seiner Schwester Kim Yo Jong, die praktisch als seine Stabschefin fungiert. Beide hatten schon an den Olympischen Winterspielen teilgenommen. Die enge Vertraute Kims nahm auch an dem Anfangsgespräch mit Moon in kleiner Runde teil. Ob auch Kims Frau Ri Sol Ju eventuell später noch zum Gipfeltreffen dazustößt, war unklar. «Es ist nicht bekannt», sagte Südkoreas Präsidentensprecher.
dpa