Alles begann mit Eduard. Kundige Leserinnen und Leser dieses Lob des Lesens mögen nun vielleicht an Eduard Mörike denken oder an den Eduard aus Goethes „Wahlverwandtschaften“. Doch nein, in diesem Fall geht es um einen Stiefel. „Ein Stiefel namens Eduard“: So hieß das Buch, das der damals Sechsjährige, nennen wir ihn Joseph, geschenkt bekam und das er las. Sein erstes „richtiges“ Buch, bestimmt sechzig Seiten dick. Mit Bildern auch, klar, aber doch ein richtiges Buch. Und die Geschichte des einsamen Stiefels Eduard, seiner Irrfahrt, ja, sagen wir: seiner Odyssee, packte den Jungen. Er merkte: Das geht mich etwas an. So wurde Joseph zum Leser. Sein Leben lang.