Haushalt 2021 Presseck investiert kräftig in die Schule

Klaus Klaschka
1,67 Millionen Euro steckt Presseck heuer in den Umbau des Schulhauses, in dessen Tiefgeschoss ein Hort und eine Kindergartengruppe angesiedelt werden. Die weitere Sanierung der Räume für schulische Zwecke wird anschließend erfolgen. Foto: /Klaus Klaschka

Die Gemeinde Presseck hat in diesem Jahr viel vor. Ins Schulhaus sollen ein Hort und eine Kindergartengruppe einziehen.

 
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Presseck - „Es passiert etwas in Presseck.“ Mit diesen Worten kommentierte Bürgermeister Christian Ruppert den Haushalt der Kommune, dem der Gemeinderat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig zugestimmt hat. Der Haushalt 2021 hat ein Gesamtvolumen von 8 037 621 Euro. Davon bleibt der Verwaltungshaushalt mit 3,2 Millionen Euro in etwa auf dem gleichen Niveau wie bisher, während der Vermögenshaushalt für Investitionen auf 4 842 556 Euro anstieg. Zu den gut acht Millionen Euro des regulären Haushalts kommen weitere gut zwei Millionen Euro, die Presseck derzeit in eine Teilerneuerung der Wasserzufuhrleitungen von den Quellen ins Versorgungssystem investiert.

Insbesondere die Teilsanierung und der Umbau des Schulhauses schlagen mit 1,67 Millionen Euro in diesem Jahr zu Buche sowie die Beseitigung von Leerständen und Industriebrachen mit 1,35 Millionen Euro. Beide Projekte werden allerdings zu 90 Prozent bezuschusst sodass die Gemeinde nur ein Zehntel der Kosten selbst tragen muss. Das Gleiche gilt für den weiteren Breitbandausbau zu 732 728 Euro in diesem Jahr.

Mit der Investition in das Schulhaus werden im Tiefgeschoss ein Hort und eine weitere Kindergartengruppe eingerichtet, nachdem der Kindergarten im Ortszentrum aus allen Nähten platzt. Die Sanierung der Räume für den eigentlichen Schulbetrieb soll anschließend in Angriff genommen werden, wie auch zu einem späteren Zeitpunkt die Sanierung der Turnhalle.

Mit dem anstehenden Abriß der Industriebrache der vormaligen Firma webotex werden dann alle Leerstände und Industriebrachen beseitigt sein, stellte Ruppert fest; die Projekte Reichenbach 24, Braunersreuth 11 und die ehemalige Schuhfabrik Ott sind bereits abgeschlossen.

Für weitere Sanierungen im Netz der fast 50 Kilometer Pressecker Ortsstraßen sieht der diesjährige Haushalt wieder eine halbe Million Euro vor. Weitere 110 000 Euro sind für einen Löschwasserbehälter im Baugebiet „Am Sonnenhang“ vorgesehen, nachdem sich bei einer Brandschutzübung herausgestellt hatte, dass Löschwasser im Gebiet unweit des Sportgeländes im Ernstfall sehr knapp zur Verfügung stehen würde.

Mit vergleichsweise kleineren Beträgen verbessert Presseck zudem das Alltagsleben: Nachdem Dr. Reinhard Baar seine sukzessive Nachfolge im gemeindeeigenen Arzthaus geregelt und damit die medizinische Versorgung im Ort für die weitere Zukunft sichergestellt hat, soll nun für 21 000 Euro ein Treppenlift zu den Behandlungsräumen im Obergeschoss installiert werden.

Für die Haushalte der kommenden Jahre hat Verwaltungsleiter und Kämmerer Franz Wunner weitere Großinvestitionen kalkuliert: Die Feuerwehr Wartenfels braucht ein neues Löschfahrzeug, für das ab 2024 Geld zurückgestellt werden soll; die Schulhaussanierung geht weiter, eventuell auch die der Turnhalle ab 2023. Für eine große Dorferneuerung in Wartenfels kalkuliert Wunner zunächst 250 000 Euro. Je nach Zuschuss-Zusagen wird Presseck auch einen Eigenanteil zum 2,5-Millionen-Freizeitprojekt Radspitz-Knock-Allianz leisten müssen. Weitere Ausgaben werden notwendig, wenn der Glasfaseranschluss in jedes Haus umgesetzt wird. Schließlich steht auch noch die Neugestaltung des Marktplatzes mit einer Verbesserung der Verkehrsführung an.

Im Zusammenhang mit der Marktplatzsanierung teilte Bürgermeister Ruppert mit, dass im gleichen Zug die gesamte Ortsdurchfahrt auf der Staatsstraße komplett erneuert wird und kündigte „eine Riesenbaustelle, wahrscheinlich im Jahr 2023 an.

In seiner Stellungnahme für die CSU-Fraktion verwies Raimund Graß auf die „großen Herausforderungen“, denen sich Presseck mit umfangreichen Investitionen stelle. Für die Freien Wähler betonte Reinhard Baar, dass mit dem „Rekordhaushalt“ vor allem Pflichtaufgaben erfüllt werden und damit der Investitionsstau in der Gemeinde abgebaut werde. Auch Gerhard Leinfelder nannte die Finanzplanung einen „guten Haushalt“, verwies aber darauf, dass „die Marktplatzsanierung nun endlich kommen muss.“ Auch solle man sich Gedanken machen, wie die durch die Brachenbeseitigung entstandenen Freiflächen künftig genutzt werden sollen.

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