Haspo - HSC Coburg II Tabellenführer gegen den Titelfavoriten

Viel Arbeit hat jede gegnerische Abwehr mit Andreas Wolf (schwarzes Trikot). Der ehemalige Auerbacher war in der vergangenen Saison der zweitbeste Torschütze der 3. Liga Ost. Foto: Imago Images Foto: imago/Sportsword

HANDBALL. Als Tabellenführer geht Haspo Bayreuth in den dritten Spieltag der Männer-Bayernliga. Nach zwei Spieltagen will das aber natürlich noch nicht sehr viel heißen, und die erste Reifeprüfung kommt jetzt erst: Am Samstag um 19.30 Uhr ist die zweite Mannschaft des Zweitligisten HSC Coburg im Schulzentrum Ost zu Gast, die nach ihrem Abstieg aus der 3. Liga als Titelfavorit gilt.

 
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Passend dazu haben auch die Coburger ihre ersten beiden Spiele gewonnen. Der Sieg in letzter Sekunde beim Aufsteiger SV Anzing (25:24) bereitete zwar etwas mehr Schwierigkeiten, als man vielleicht erwartet hatte, aber der 22:18-Heimerfolg über die ambitionierte DJK Waldbüttelbrunn war dann schon ein erstes Ausrufezeichen.

Neben den zwei starken Torhütern Tim Titze und Fabian Apfel stellen die Coburger auch eine stabile sowie körperlich starke Abwehr, gegen die sich Haspo etwas einfallen lassen muss. Zudem verfügen sie über eine gute Mischung aus jungen talentierten und höherklassig erfahrenen Spielern. Zu diesen Routiniers gehören beispielsweise Dominic Kelm am Kreis und Jonathan Rivera, der überwiegend für Stabilität in der Defensive sorgt.

Ex-Auerbacher als erfolgreichster Werfer

Ein besonderes Augenmerk muss die Bayreuther Defensive auf den großgewachsenen Andreas Wolf im linken Rückraum richten, der früher auch schon für den SV 08 Auerbach in der Liga gespielt hat. In der vergangenen Saison hat er mit 200 erzielten Toren die Torjägerkrone in der 3. Liga Ost nur um zwei Treffer verpasst, und auch in der aktuellen Runde ist er mit 13 Toren schon wieder der erfolgreichste Werfer der Coburger.

Auf Bayreuther Seite gestaltete sich die Trainingswoche nicht optimal. Mit Tim Fehring und David Schreibelmayer waren beide Spielmacher privat verhindert, was die spielerischen Möglichkeiten natürlich eingeschränkt hat. Zudem konnte Kapitän Paul Saborowski, der sich vor ein paar Wochen einen Bänderriss am Fuß zugezogen hatte, noch nicht wieder das komplette Trainingspensum absolvieren. In welcher Aufstellung Haspo exakt aufläuft, wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden.

Unabhängig davon werden die Bayreuther die ebenso schwierige wie reizvolle Aufgabe jedoch mit viel Selbstvertrauen in Angriff nehmen können. Schließlich haben sie mit den Erfolgen über Rimpar II (22:17) und bei Fürstenfeldbruck II (38:28) bewiesen, dass sie ein Spiel sowohl mit ihren defensiven Qualitäten prägen können als auch mit Offensivkraft.

Bessere Chancen für Haspo-Damen?

Nach zwei Niederlagen zum Bayernliga-Saisonstart rechnen sich die Damen von Haspo Bayreuth in ihrem zweiten Heimspiel etwas bessere Chancen auf die ersten Punkte aus, wenn sie am Samstag um 17.30 Uhr die HSG Freising-Neufahrn im Schulzentrum Ost zu Gast haben. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Rumpfmannschaft der vergangenen Woche immerhin wieder durch Kapitänin Kim Koppold und Kathrin Lindner verstärkt wird.

Allerdings ist die Liste der Ausfälle immer noch lang mit Anneke Siebert, Laura Brahm, Maria Zerhusen, Klara Benz sowie der weiterhin verletzten Julia Dörfler und Antonia Wülfert, die noch bis Mitte Oktober auf ihre Spielberechtigung warten muss. Außerdem fehlt Trainer Udo Prediger urlaubsbedingt. Als Übungsleiter wurde er in dieser Woche von Co-Trainer Robert Ottlo vertreten.

Somit wird auch diese Aufgabe alles andere als leicht. Schließlich war die HSG Freising-Neufahrn in der vergangenen Saison eine der Überraschungen, denn als Aufsteiger erreichte sie einen starken vierten Platz. Damals gab es dieses Duell ebenfalls am dritten Spieltag, und es bot beim 27:27 reichlich Spannung. Als Maßstab taugt das allerdings nur sehr bedingt, denn auf beiden Seiten haben sich die Aufgebote stark verändert.

Gipfeltreffen

Für die Haspo-Damen wird es darum gehen, an die phasenweise gute Leistung beim TSV Haunstetten II (24:28) anzuknüpfen und vor allem wieder dieselbe kämpferische Einstellung und Mentalität an den Tag zu legen. Dass auf diese Weise mancher Ausfall kompensiert werden kann, hat die vergangene Woche bewiesen. Allerdings kommt der Gegner mit noch mehr Schwung nach Bayreuth, denn er brachte am vergangenen Wochenende den letztjährigen Vizemeister HG Zirndorf mit 30:29 zu Fall. Mit einigem Abstand erfolgreichste Werferinnen waren dabei Christina Schredl (10/3) und Anna Sophia Meyerhofer (9/3). In der Torschützenliste wird Schredl mit 16 Treffern nur von Haspo-Spielmacherin Elena Kerling (17) noch übertroffen. Es kommt also zum Vergleich der beiden aktuell erfolgreichsten Werferinnen der Liga.

Haspo II erwartet Mitaufsteiger

Genau wie die Haspo-Damen trifft auch Haspo II in der Männer-Landesliga Nord auf die HSG Freising-Neufahrn. In diesem Fall ist die Begegnung am Samstag um 15.30 Uhr ein Neulingsduell.

Die Gäste wurden zwar nur Vizemeister in der Bezirksoberliga Altbayern, doch sie profitierten vom Verzicht der TG Landshut II und rückten nach. Zum Auftakt holten sie mit 21:21 beim MTV Stadeln gleich einen Punkt, ehe sie zuletzt gegen den TSV Roßtal klar mit 26:33 das Nachsehen hatten.

Die Aufgabe für die Mannschaft der Trainer Andreas Berghammer und Wolfgang Bunz scheint also lösbar. „Es kommt ein Gegner, der für uns wohl in Reichweite liegt. Wir sind uns aber weiterhin unserer Rolle bewusst und machen uns keinen Druck“, sagt Berghammer. Ein Erfolgserlebnis hätte sich seine Mannschaft durchaus verdient, nachdem sie zuletzt im unterfränkischen Michelfeld lange geführt hatte und erst in der Schlussphase mit 17:19 verlor. Konkurrenzfähig ist in jedem Fall die Abwehr, die mit 39 Gegentoren die zweitbeste Bilanz der Liga vorweisen kann. Allerdings ist der Haspo-Angriff mit 31 Treffern der schwächste.

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