Hamburgs erstes Weltkulturerbe soll Touristen aus aller Welt anlocken

Eindrücke aus der Hamburger Speicherstadt, die sich jetzt Weltkulturerbe nennen darf. Fotos: dpa Foto: red

Die Freude ist groß: Hamburg hat mit der Speicherstadt im Hafen und dem Kontorhausviertel sein erstes Weltkulturerbe. Es soll Touristen aus aller Welt anlocken.

 
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Die Stadt Hamburg hat sich viel vorgenommen, um auf der Weltkarte noch bekannter zu werden: Die Eröffnung der Elbphilharmonie im Januar 2017 als neues Wahrzeichen der Stadt gehört ebenso dazu wie die Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024. Ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung ist jetzt geschafft: Mit der Ernennung der Speicherstadt im Hafen und dem nahe gelegenen Kontorhausviertel hat Hamburg sein erstes Weltkulturerbe. „Der Titel bietet große Chancen, Hamburg auch kulturell international noch bekannter zu machen“, ist nicht nur Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) überzeugt.

Eine Besichtigung der Speicherstadt - gerne kombiniert mit einer Hafenrundfahrt - gehört schon jetzt für viele Hamburg-Touristen zum Besuchsprogramm. Denn wo früher hinter malerischen Backsteinfassaden Kaffee, Kakao und Gewürze lagerten, haben sich in den vergangenen Jahren zahlreiche Touristen-Attraktionen angesiedelt - darunter mit dem Miniaturwunderland die größte Modelleisenbahn der Welt, das Hamburg Dungeon und das Speicherstadtmuseum. In Sichtweite liegen im neuen Stadtteil Hafencity das Maritime Museum, die Elbphilharmonie und das Kreuzfahrtterminal Cruise Center.

„Das Unesco-Siegel als einzige international anerkannte Kulturmarke bietet Orientierung bei der Auswahl eines Städtereiseziels“, sagt Dietrich von Albedyll, Leiter der Hamburg Tourismus GmbH. Insbesondere auf Menschen aus dem skandinavischen Raum, den USA, England oder China übten historische Altstätten und architektonische Raritäten eine hohe Anziehungskraft aus. Die Speicherstadt sei bereits jetzt umfassend touristisch erschlossen und ein gutes Beispiel dafür, wie Geschichte erlebbar werde.

Zusätzliche Kosten erwartet die Stadt kaum: „Da das Ensemble bereits unter Denkmalschutz steht und damit ausdrücklich geschützt ist, müssen keine neuen Auflagen eingehalten werden“, sagt Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde. Rund um das neue Weltkulturerbe werde jedoch eine Pufferzone entstehen. „So muss zum Beispiel gesichert sein, dass direkt neben dem Chilehaus kein Wolkenkratzer gebaut wird.“ Um im kontinuierlichen Austausch mit der Unesco zu bleiben, werde die Stadt einen Welterbe-Beauftragten einsetzen. Außerdem soll 2017 ein Besucherinformationszentrum eröffnen.

dpa

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