Gute Bilanz trotz Corona VR-Bank mit starkem Wachstum

Herbert Scharf
Freuen sich über ein außergewöhnliches Ergebnis 2020 (von links): Die Vorstände Johannes Herzog, Christian Mandel und Matthias Benesch, Mitglied der Geschäftsleitung. Foto: /Herbert Scharf

Trotz der Corona-Pandemie meldet der Vorstand einen soliden Ertrag. Die Bilanzsumme steigt um 8,7 Prozent auf 715,4 Millionen Euro.

 
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Marktredwitz - Von einer „erfreulichen Entwicklung“ der Bankgeschäfte berichten bei der Jahrespressekonferenz der VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald Vorstandsvorsitzender Johannes Herzog, sein Kollege Christian Mandel und Matthias Benesch, Mitglied der Geschäftsleitung. Das Ergebnis kann sich demnach sehen lassen: Trotz widriger Pandemie-Einschränkungen stieg die Bilanzsumme immerhin um 8,7 Prozent auf 715,4 Millionen Euro.

Für die weitere Zukunft, so Herzog, stehen die Weiterentwicklung des digitalen Angebots und das Thema Nachhaltigkeit im Fokus der Bank. Dass das Jahr 2020 kein einfaches gewesen sei, liege auf der Hand. Monatelang habe die VR-Bank die Schalter geschlossen, um die Belegschaft, aber auch Kunden zu schützen.

Starkes Kreditgeschäft

Zum Wachstum trug mit einer Steigerung von 9,5 Prozent auf 385,6 Millionen Euro – einem Plus von 33,7 Millionen Euro – vor allem das Kreditgeschäft bei. Wachstum meldet die Bank aber in allen Segmenten. Mit 41,2 Millionen Euro schlugen die Kreditzusagen an Privatkunden zu Buche. Firmenkunden buchten 55,4 Millionen Euro an Krediten.

Das neue Geschäftsfeld „Plattformfinanzierung“ generierte im ersten Jahr aus dem Stand einen Umsatz von 10,4 Millionen Euro. Die Corona-Hilfen trugen nur zu einem geringen Teil zum Geschäft bei. Sie bewegten sich bei acht Millionen Euro bei den Firmenkunden. Hier sei die VR-Bank mit einem eigenen Modell eine der ersten Banken gewesen, die Corona-Hilfen mit der Kfw-Bank zur Verfügung stellte. 112 Tilgungsaussetzungen halfen den Kunden, schwere Zeiten zu überwinden.

Dienstleistungen mit Wachstum

Wachstum gebe es auch bei den Dienstleistungen: Die Lebensversicherungen beliefen sich im Jahr 2020 auf 19,4 Millionen Euro. Auch Bausparverträge wurden verkauft, und zwar in Höhe von 33,5 Millionen Euro. Herzog ist zufrieden: „2020 war trotz Corona eines der wachstumsstärksten Jahre.“

Das bestätigt auch die Ertragslage der Bank mit einem Betriebsergebnis von 4,6 Millionen Euro oder 0,66 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme. Erfreulich auch das Ergebnis der Zinsspanne trotz Niedrigzinsen: Sie schloss mit elf Millionen Euro leicht über dem Vorjahresergebnis ab.

Über ordentliche Einnahmen können sich auch die Kämmerer in der Region freuen. So zahlte die Bank im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen Gewerbesteuer. Profitieren sollen auch die Mitglieder der Genossenschaftsbank mit einer Dividende in Höhe von 1,5 Prozent ihrer Einlagen.

Eigenkapital stärken

Dank des guten Ergebnisses will die Bank daneben ihr Eigenkapital stärken, damit auch künftig die Kreditwünsche der Kunden erfüllt werden können.

Christian Mandel wies darauf hin, dass auch künftig die digitalen Angebote der VR-Bank gestärkt würden. Damit habe man Einbußen während der Corona-Krise verhindern können. Nachdem der Betrieb in den Filialen zeitweise eingeschränkt werden musste, habe man die Beratung digital oder per Telefon angeboten und genutzt. Corona habe für einen starken Schub des digitalen Angebots geführt. So erhöhten sich trotz Pandemie die Zahlungen mit der Girokarte um 28 Prozent auf 679 420 Euro. Kontaktlose Zahlungen erhöhten sich sogar von 20 auf 60 Prozent.

Für die Sicherheit des Personals und der Kunden gab die Genossenschaftsbank 60 000 bis 100 000 Euro für Glasscheiben und anderes aus. Frühzeitig begann man auch mit dem Homeoffice-Angebot an die Belegschaft.

Vor Ort verankert

Viel Geld wurde für den Ausbau der Hauptstelle in Marktredwitz und der Filiale in Tröstau in die Hand genommen. Um die Zukunftsfähigkeit an den Hauptstandorten zu garantieren, habe man sich in Arzberg mit dem Kauf des früheren Schmidtbank-Gebäudes vergrößert und vor Ort verankert.

Der Kauf eines Elektrofahrzeuges für Geschäftsfahrten, aber auch Baumpflanzungen unterstrichen die Bemühungen um Nachhaltigkeit. So werde für jede eingesparte Firmenzeitschrift, die den Kunden nicht mehr in Papierform, sondern digital erreicht, ein Baum gepflanzt.

Mit 109 Beschäftigten, darunter sechs Auszubildenden, und einer Lohnsumme von 5,4 Millionen Euro im Jahr ist die Bank auch ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. An Spenden flossen im vergangenen Jahr 80 860 Euro an Vereine und Institutionen. Davon profitierten besonders die Grund-, Mittel- und weiterführenden Schulen mit Hilfen für die Digitalisierung.

Bei der Vertreterversammlung im Oktober vergangenen Jahres wurde die Ausschüttung der Dividenden an die 14 789 Mitglieder beschlossen. Die diesjährige Versammlung mit den neuen Vertretern ist frühestens für den Herbst geplant – wenn Corona es zulässt. Der Dank Herzogs richtet sich neben einem treuen Kundenstamm vor allem an die Belegschaft der Genossenschaftsbank, die in diesem Jahr 386 Schulungstage absolvierte und ohne die der Erfolg nicht möglich gewesen wäre.

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