Gregori-Umzug Kleine Hexen, Zauberer und Piraten

Von Kerstin Goetzke

Pegnitz Von Kerstin Goetzke Hallo Mama“, „Huhu Opa“, „Hier bin ich“ — Beim traditionellen Gregori-Umzug durch die Pegnitzer Innenstadt freuen sich die Kinder jedes Mal, wenn sie bekannte Gesichter entlang der Straße entdecken. Gespannt und voller Vorfreude ziehen sie zum Schlossberg.

 
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PEGNITZ.

Die Sonne scheint, einige Besucher stehen am Straßenrand in der Innenstadt und warten auf den Gregori-Zug. Dann hören sie von weiter weg eine der beiden Blaskapellen spielen. Es dauert einen Moment, dann wird die Musik lauter und kurz darauf folgen der Fahnenträger und die Ehrengäste. Hinter ihnen erkennt man die lächelnden Kinder, die viele Bekannte entdecken und ihnen zuwinken. Sie tragen Blumenbögen und sind passend für ihre Tanzvorstellungen auf dem Schlossberg verkleidet.

Einstudierte Tänze

Das Motto in diesem Jahr lautet „Zauberhaft“ und dementsprechend laufen Fantasie-Wesen, Zauberschüler und Hexen durch die Pegnitzer Hauptstraße. Auf der Gregoriwiese angekommen, dürfen sie nach dem Einmarsch ihre einstudierten Tänze zeigen: Besonders viel Applaus und sogar Pfiffe erhält die Gruppe mit dem Tanz „Arabische Nächte“. Zu Melodien aus dem Disneyfilm Aladdin bewegen sich die Kinder und bieten sogar eine Hebefigur für das klatschende Publikum.

Buntes Schwungtuch

Aber auch die anderen Klassen überzeugen mit ihren Aufführungen: Piraten der Karibik kämpfen beispielsweise tanzend gegeneinander, kleine Harry Potters zaubern und fliegen um die Wette und Hexen kochen mit Hilfe eines großen bunten Schwungtuchs einen Zauberbrei. Zum Abschluss der Vorführungen zeigt die Gruppe „Sporty Dancing Girls“ der Realschule ihren Tanz. „Schön, dass auch die Großen unser Fest bereichern“, sagt Tanja Engelbrecht, die ab August die Grundschule leitet. Sie sei „heilfroh, dass das Wetter hält und die Kinder endlich ihre einstudierten Tänze zeigen können.“

Dosenwerfen, Kinderschminken

Kaum sind die Präsentationen vorbei, stürmen Kinder auf die Wiese und zu den Spielstationen: Dosenwerfen, Kinderschminken und noch viel mehr begeistern sie. Währenddessen unterhalten sich ihre Eltern mit Bekannten, die auch sie entdeckt haben, essen Eis, oder trinken Kaffee. Unter ihnen ist auch Tanja Herlitz. Sie ist zum ersten Mal mit ihrem Sohn bei Gregori, war aber als Kind selbst auch oft auf dem Schlossberg. Spontan fällt ihr nichts ein, dass sich seit ihrer Kindheit geändert hat. „Nur, dass es jetzt Getränke für die Kinder gibt, wenn sie nach dem Marsch oben ankommen.“ Begeistert ist sie von Tanja Engelbrecht: „Das hat sie toll gemacht.“

Gregori war schon immer dienstags

Kritische Stimmen, die vorschlagen, Gregori auf einen Samstag zu verlegen, kann sie nicht nachvollziehen. „Gregori war schon immer dienstags. Unter der Woche passt.“ Mandy Batschkat ist mit ihrer Familie erst vor acht Jahren nach Pegnitz gezogen. Fünfmal war sie inzwischen mit ihrem Nachwuchs beim Kinderfest. Dienstags habe sie sowieso immer frei, weshalb es für sie kein Problem sei, für Gregori frei zu bekommen. Dass es für viele arbeitstechnisch leichter wäre, wenn Gregori samstags stattfände, kann Kerstin Herlitz gut nachvollziehen. Mit ihrem Sohn ist sie zum zweiten Mal beim Fest, sie selbst war als Kind aber auch schon dabei.

Stimmung auf dem Schlossberg ist gut

Obwohl es vor Jahren mehr Leute gewesen seien, sei die Stimmung auf dem Schlossberg gut. In Personalunion sind drei der vier Helfer des Roten Kreuzes vor Ort: Zwei von ihnen als Eltern, einer als Opa. Christian Vogl und Martina Neubig waren auch schon als Kinder da und freuen sich, dass ihr Nachwuchs jetzt an einem Brezenbaum klettern kann. „Das gab es früher nicht. Dafür hatten wir eine Losbude“, erinnert sich Vogl. Warum Gregori auf einen Samstag verlegt werden sollte, kann er nicht nachvollziehen: „Das konnte man sich früher einrichten, warum sollte es dann jetzt nicht mehr gehen?“, fragt er.

Ehrenamtliche Helfer

Er kann sich nicht vorstellen, dass samstags mehr Leute kommen würden. Ehrenamtliche Helfer für den Rot-Kreuz-Dienst zu finden, sei nicht schwierig, sagt Neubig: „Im ersten Jahr ist man mehr beim Kind, aber das springt dann sowieso mit den Freunden rum, da kann man auch gleich arbeiten“, erklärt sie augenzwinkernd. Generell seien es wie in anderen Vereinen auch immer die Selben, die zum Helfen kommen. Und so werden die beiden vermutlich auch im kommenden Jahr Gregori-Dienst machen, was sie aber nicht stört. Sie sind ja trotzdem in der Nähe ihrer Kinder.

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