Gemeinderat billigt Bebauungsplan für die Stadelwiese Warmensteinach: Photovoltaik im Ort

Von Harald Judas
 Foto: red

„Es ist keine Entscheidung aus der Hüfte. Der Bürger soll wissen, dass sich der Gemeinderat Gedanken gemacht hat“, betonte Stephan Prechtl. Eine umfassende Diskussion über die Aufstellung eines Bebauungsplans für Freiland-Photovoltaikanlage auf der Stadelwiese hinter dem Sili-Betriebsgeländes fand schon vor der Sitzung statt. „Wir sind alles durchgegangen“, erläuterte Bürgermeister Axel Herrmann in der Sitzung.

 
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Am 12. Januar sei der Antrag des Bauherrn in der Gemeindeverwaltung eingegangen. Am 6. Februar wurde dann der Gemeinde gegenüber durch den Antragsteller noch erläutert, dass die Anlage wirtschaftlich notwendig sei. 98 Prozent des in einer 6000 Quadratmeter großen Anlage erzeugten Stromes soll selbst genutzt werden. Ein Drittel des Strombedarfs am Standort solle so gedeckt werden.

Wie Bürgermeister Axel Herrmann weiter erläuterte, wurden Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt und Regierung vorab um Stellungnahmen gebeten. „Von keiner der drei Behörden bestehen Einwände gegen die vorgelegte Planung.“ Die Gemeinde sehe die Entscheidung auf Einleitung des vorhabenbezogenen Bebauungsplanverfahrens als Wirtschaftsförderung.

Vertrag wird noch ausgearbeitet

Ein mit dem Bauherrn zu schließender Durchführungsvertrag werde zwischen Sili und der Gemeinde noch ausgearbeitet. Geändert werden müsse danach zudem der Flächennutzungsplan, wobei die Kosten zulasten des Bauherrn gehen. „Ich denke, dass es wichtig ist Sili zu halten, ich denke, dass wir unterstützen müssen“, betonte Gemeinderat Stephan Prechtl. „Ich hätte mir gewünscht, länger zu diskutieren, um Einigkeit zu schaffen wie wir das Thema anpacken“, gab hingegen Michael Reichenberger zu bedenken.

Kein Freibrief für andere

Dass eine Genehmigung nicht als Freibrief für andere zu verstehen sei, stellte Peter Fülle klar. Wobei ihm Stefan Herrmann nicht beipflichten wollte. „Ich will hoffen, dass keine weiteren Anlagen auf uns zukommen, es ist für mich trotzdem ein Präzedenzfall.“ Herrmann erinnerte daran, dass die Anlage mitten in einem Fremdenverkehrsort entstehe.

Dass die Nachbarschaft indes keine Einwendungen habe, war Hildegard Heser wichtig. Letztlich hatte das Vorhaben zehn Befürworter auf seiner Seite, bei den Gemeinderäten Armin Kagerer, Stefan Herrmann, Michael Reichenberger, Daniel Cheler und Berthold Schätz überwogen hingegen die Bedenken. Mehrheitlich ist nun also die Einleitung des Verfahrens abgesegnet. Mit dem gleichen Ergebnis von 10:5 Stimmen fasste der Gemeinderat dann auch den formellen Aufstellungsbeschluss.

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