Nur in der ersten Halbzeit kann der einmal mehr stark ersatzgeschwächte BBC Bayreuth den Gladiators Trier Paroli bieten.
Nach dem Seitenwechsel spielte der Zweitliga-Tabellenführer und Aufstiegsfavorit dann jedoch Qualität und Quantität aus und siegte am Ende verdient und völlig ungefährdet mit 76:99 (42:46). Daran konnte auch die Gala-Vorstellung von BBC-Guard Shane Gatling nichts ändern, der die Partie mit 40 Punkten (acht Dreier) beendete.
„Wir haben heute alles versucht, was wir uns vorgenommen hatten. Bis zur Pause hat einiges davon noch ganz gut funktioniert, dann hat uns Trier mit viel Energie und einer 3-2-Zone aus dem Rhythmus gebracht. Man hat hier schon deutliche Unterschiede in punkto Erfahrung und Qualität gesehen“, fasste Mladen Drijencic nach dem Spiel zusammen.
Drijencic musste wie so oft improvisieren, denn diesmal fehlten neben den beiden schon länger verletzten Marios Giotis und Besnik Bekteshi auch noch Kapitän Philip Jalalpoor (Achillessehnenreizung) und Topscorer Esa Ahmad (Knieprobleme), dafür meldete sich Moritz Plescher nach überstandener Schulter- und Knieverletzung und einer mehrmonatigen „Zwangspause“ wieder einsatzfähig.
Dementsprechend holprig starteten die Hausherren in die Partie, während sich der Tabellenführer hellwach präsentierte und bereits Mitte des ersten Abschnitts nach zwei Dreiern des iranischen Nationalspielers Behnam Yahkchali erstmals zweistellig (8:18, 5.) davonziehen konnte. Drijencic justierte postwendend in einer Auszeit nach, dann gab der BBC Bayreuth, allen voran Shane Gatling, Gas. Der US-Amerikaner traf nun aus allen Lagen, egalisierte zum 21:21 (10.) kurz vor der ersten Viertelpause (21:23, 10.), eroberte die erste Bayreuther Führung (27:26, 12.) und hielt seine Mannen mit den letzten vier Zählern vor dem Seitenwechsel in Schlagdistanz (42:46, 20.).
Trier, das sich bis dahin insbesondere auf die stark aufgelegten JJ Mann und den Ex-Nürnberger Moritz Krimmer verlassen konnte, kam mit viel Energie aus der Pause zurück und zog den Bayreuthern nun mit variierenden Defensivformationen und hoher Intensität vergleichsweise schnell den Zahn. Vor allem Gatling und Fofana „erfreuten“ sich nun einer deutlich engeren Beschattung, während in der Offensive US-Spielmacher Jordan Barnes (20/4) übernahm. Die Folge: Auf bis dahin lediglich zwei Ballverluste folgten in diesem Viertel allein weitere sechs und die Gäste konnten sich wieder zweistellig absetzen (56:67, 30.).
Spätestens nach einem unsportlichen Foul gegen Selim Fofana, das Yahkchali mit drei Freiwurftreffern zum 62:79 – Zwischenstand (33.) bestrafte, war aus Bayreuther Sicht „die Messe gelesen“. Der Tabellenführer konnte den Vorsprung weiter ausbauen, während der BBC Bayreuth offensiv fast nur noch durch erfolgreiche Einzelaktionen von Gatling (40/8) in Erscheinung trat.
Neben Gatlings persönlichem Saisonrekord verdient es Mohamed Sillah hervorgehoben zu werden: Der junge Centerspieler lieferte in seinem dritten Spiel nach fast einjähriger Verletzungspause dem Trierer Königstransfer Maik Zirbes einen erbitterten Kampf in der Zone und beendete die Partie als bester Rebounder (8).
Topscorer bei den Moselstädtern wurde JJ Mann, der seine 24 Punkte mit über achtzigprozentiger Trefferquote (10/12) erzielte. „Wir hatten gehörigen Respekt vor diesem Spiel, warum hat man vor der Pause gesehen. Umso glücklicher bin ich darüber, wie wir auf diesem heißen Pflaster nach dem Seitenwechsel gespielt und letztendlich souverän gewonnen haben“, freute sich Triers Trainerfuchs Don Beck.
Sechs Spieltage vor dem Saisonende ist der BBC Bayreuth mit jetzt 13 Siegen aus 28 Spielen auf Tabellenplatz zehn abgerutscht. Da die PS Karlsruhe Lions zuhause einen Pflichtsieg gegen Kellerkind Artland Dragons erringen konnten, ist der Bayreuther Rückstand auf den achten Tabellenplatz nunmehr auf drei Siege angewachsen. Am Ostersamstag wartet ein Gastspiel bei den Kirchheim Knights auf die Drijencic-Schützlinge.
BBC Bayreuth - Römerstrom Gladiators Trier 76:99 (42:46)
Viertelergebnisse: 21:23, 21:23, 14:21; 20:32
BBC Bayreuth: Gatling (40/8), Manigault (dnp), Plescher (0), Fofana (7), Rahn (6/1), Sillah (2), Carver (14/2), Nauthon (3/1), Hoppert (dnp), Liedtke (4/1)
Römerstrom Gladiators Trier: Graves (dnp), Barnes (20/4), Olma (2), Guillozet (4), Yakhchali (15/2), Hollersbacher (3), Linßen (4), Mann (24/4), Rapieque (4), Krimmer (18/3), Zirbes (5), Bacak (0)
