Die „Afro-Baby-Gang“, wie die Teilnehmer der Partys von den italienischen Medien umgehend genannt wurden, hat sich bisher aber weder von den Justizermittlungen noch von den Forderungen nach hartem Durchgreifen groß beeindrucken lassen. Bereits zwei Tage nach den Ausschreitungen von Peschiera wurde auf Tiktok für den 4. Juni in Peschiera ein zweiter Rave angekündigt. Und am vergangenen Freitag wurde ein weiteres Video mit dem vielsagenden Text „Peschiera war nur der Vorgeschmack, wir sehen uns in Riccione“ verbreitet. Auf dem Video sind marokkanische Fahnen und der Schriftzug „Peschiera ist Afrika, Riccione ist Marokko“ zu sehen. Die Behörden haben in der Folge am 4. Juni in Peschiera und am vergangenen Wochenende im Badeort Riccione an der Adria sowie im nahen Rimini die Sicherheitsvorkehrungen massiv verstärkt.
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Nur: Weder am 4. Juni in Peschiera noch am vergangenen Wochenende in Riccione war von der „Afro-Baby-Gang“ auch nur ein Teilnehmer zu sehen. Entweder haben sie mit ihren angekündigten Flashmobs die Behörden absichtlich zum Narren gehalten, oder sie haben angesichts der verstärkten Polizeipräsenz schließlich doch Bammel bekommen. Stattdessen haben sich in Peschiera am Samstag Mitglieder der neofaschistischen Gruppierung Casa Pound vor dem Bahnhof zu einem Sit-in versammelt, „um unser Land und unsere Leute zu verteidigen“, wie es auf den Flugblättern hieß.