Hoffnung auf ein kleines Zeichen
Fast täglich steht der Mediziner im Kontakt zu seinen Athleten. „Die und ich, wir grübeln schon. Wenn wir telefonieren, werden die Anschläge und die Sicherheit oft angesprochen." Auch mit seiner Familie, der Frau und seinen drei Kindern, 15, 17 und 21 Jahre, hat er über mögliche Gefahren geredet. Nicht fahren kommt aber momentan weder für Hüttel noch für Pecher in Frage.
Im olympischen Dorf werden die beiden nicht wohnen. Gemeinsam mit ihren Sportlern beziehen sie ein eigenes Quartier, direkt neben dem Deutschen Haus, nur zehn Minuten von der Schanzenanlage entfernt. Mit Angst um die Sicherheit der Mannschaft habe das nichts zu tun, sagt Pecher. „Aber die Hektik im Dorf ist einfach zu groß, an Nachtruhe ist da nicht zu denken."
Auch Pecher geht es in erster Linie um das Sportliche, seine Athleten. „Aber allgemein finde ich es gut, wenn sich das Land öffnet und politische Probleme angesprochen werden." Zwar sind die Olympischen Spiele dafür keine Bühne, denn wenn es nach der Olympischen Charter geht, sind „politische, religiöse oder rassistische Demonstrationen oder Propaganda jeglicher Art in den olympischen Stätten nicht erlaubt". Aber Pecher hofft trotzdem, dass seine Sportler bei den eigentlich unpolitischen Spielen kleine, stille politische Zeichen setzen werden. Wie eine kleine Regenbogenflagge, Symbol für Toleranz und die Rechte Homosexueller, auf den Fingernägeln oder als Anstecker. „Das sind kleine Gesten mit großer Wirkung." So was brauche der Sport. Und die Politik.