Für die meisten waren die Noten gar nicht so wichtig Die Zeugnisse der Bayreuther Prominenz

 Foto: red

Für die Eltern ist es immer wichtig, mit was für einem Zeugnis die Kinder nach Hause kommen. Aber wie wichtig sind Noten für den Beruf später tatsächlich? Wir haben uns bei den Bayreuther Promis umgehört, wie es bei ihnen ausgesehen hat. 

 
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Sissy Thammer, Intendantin des Festivals junger Künstler: „Im Vorfeld waren Zeugnisse bei mir wichtig, aber im Endeffekt war für meine Arbeitgeber wichtig, dass ich eine gute Managerin bin. Beim Festival Junger Künstler habe ich die Stelle nicht nur durch meine Arbeitszeugnisse, sondern auch durch mündliche Empfehlungen bekommen.“

 

 

Jeff Maisel, Inhaber der Brauerei Maisel: „Schulzeugnisse waren in meinem Leben nur bedingt wichtig. Ich konnte die Brauerei übernehmen, ohne mich dafür bewerben zu müssen. Allerdings habe ich Brauwesen und Getränketechnologie studiert, um die Brauerei leiten zu dürfen – da wurde mein Schulzeugnis angeschaut.“

 

Brigitte Merk-Erbe, Oberbürgermeisterin von Bayreuth: „Für meine berufliche Laufbahn, insbesondere als Lehrerin, waren Schulzeugnisse sehr wichtig. Auf meine Wahl zur Oberbürgermeisterin hatten Noten und Zeugnisse aber keinen Einfluss.“

 

 

Christoph Rabenstein, SPD-Landtagsabgeordneter: „Meine Schulzeugnisse waren nicht so besonders. Ich konnte erst an der Uni zeigen, was in mir steckt – demnach sollte man mit Noten vorsichtig umgehen. Schulzeugnisse waren bei mir wichtig, um an der Uni zugelassen zu werden, aber danach hat sich keiner mehr für sie interessiert. In der Politik zählen andere Qualitäten wie Engagement.“

 

Stefan Schmidt, Basketballer beim BBC Bayreuth: „Auf meine Karriere beim BBC als Sportler hatten Schulzeugnisse überhaupt keinen Einfluss. Da geht es um Können, nicht um Noten. Aber man darf Schule neben dem Sport nicht vernachlässigen. Deshalb studiere ich International Management. Dafür mussten meine Zeugnisnoten gut genug sein.“

Klaus Vietze, Direktor der Beruflichen Oberschule in Bayreuth: „Bei der Einstellung als Lehrer, bei Beförderungen – immer waren die Noten in meinen Zeugnissen ausschlaggebend. Wenn meine Noten nicht so gewesen wären, wie sie sind, dann wäre ich vielleicht nie Schuldirektor geworden.“

 

Thomas Hacker, FDP-Landtagsfraktionschef: „Nach Ausbildung und Studium habe ich eine Stelle als Steuerberater angenommen, da haben das Abizeugnis und die Abschlusszeugnisse eine große Rolle gespielt. Während meiner Karriere als Politiker hat mich aber nie jemand danach gefragt.“

 

 

Benjamin Bruns, Sänger bei den Bayreuther Festspielen: „Schulzeugnisse haben im künstlerischen Bereich und besonders in der Musikwelt keine große Bedeutung. Die einzigen Noten, die hier zählen, sind die, nach denen man Musik spielen kann. Nichtsdestotrotz braucht man für das Studium an einer Musikhochschule das Abitur. Dafür zu lernen, lohnt sich.“

 

 

Anette Kramme, SPD-Bundestagsabgeordnete: „Ich habe in meinem ganzen Leben nur zwei Bewerbungen geschrieben. Die eine Stelle habe ich gar nicht richtig gewollt und die andere habe ich nicht bekommen. Aber dennoch bin ich meinen Weg gegangen. Ich musste während meiner beruflichen Laufbahn nie ein Zeugnis vorlegen.“

 

 

Gert Lowack, Grünen-Stadtrat in Bayreuth: „Ich habe mir in der Schule Mühe gegeben, aber letztendlich hat mein Abiturzeugnis keine wichtige Rolle gespielt. In unsere Familienanwaltskanzlei hätte ich auch mit schlechteren Noten einsteigen können. Und in der Politik wollte noch keiner mein Zeugnis sehen.“

 

 

gc/Fotos: red/Symbolbild: dpa

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