Ulrich Bauer, der Geschäftsführer der Brauerei Glenk, sagte bei der Vorstellung des neuen großen Bruders im Glenksaal am Montagnachmittag: „Seit mehr als zwei Jahren, seit Heiner Glenk tot ist, brodelt die Gerüchteküche, wie es denn mit der Brauerei weitergeht. Aber nach vielen Gesprächen und nicht nur nach meinem Bauchgefühl glaube ich, das ist der richtige Partner für uns.“ Man habe sich „nach langem Hin und Her entschieden, dass auch weiter gebraut wird. Und zwar nach unserem Rezept und mit unseren Leuten bei der Brauerei Stöckel in Hintergereuth.“Im Kurier-Gespräch sagte Bauer, dass die Brauerei Glenk aktuell noch zehn Beschäftigte habe, durch die Kooperation mit Stöckel „werden es aber nicht mehr zehn Vollzeitarbeitsplätze sein“. Die Brauerei Glenk werde in Zukunft nur noch das Pils und das Festbier mit dem Wagner'schen Namen „Walküre“ brauen – „unser Bier kommt dann eben nicht mehr aus der Altstadt, sondern vom Stöckel“, sagt Bauer. Dass die Bayreuther Brauereilandschaft damit einen weiteren, schmerzlichen Verlust – von den einst fünf echten Bayreuther Brauereien bleiben Maisel und Becher übrig – hinnehmen müsse, stimme aber nur halb: „Wir bleiben ja ein Bayreuther Gewerbebetrieb“, sagt Bauer.Dass durch die Kooperation mit Weltenburger bei Glenk „Arbeitsplätze und Marke erhalten bleiben“, betont der Weltenburger Brauereidirektor Hermann Goß. Nach vielen Gesprächen habe man einen Weg gefunden, wie sich die Partner „gegenseitig befruchten“ können, sagt Goß, dessen Unternehmen in Oberfranken zwei weitere, ähnliche Kooperationen betreibt: Mit der Bürgerbräu Wohn/Naila und der Brauerei Gottsmannsgrüner. Man könne gegen die dramatischen Zustände „am Biermarkt nur bestehen, wenn die Mittelständler ihre Kräfte bündeln“. Die beliebte Marke Glenk soll ausgebaut werden, damit wolle man sich „in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten beschäftigen“, sagt Goß. Im Gegenzug sollen in den aktuell neun Glenk-Objekten neben den eigenen Bieren ausschließlich Getränke aus dem Angebot der Brauereien Weltenburger Kloster und Bischofshof ausgeschenkt werden, einschließlich der alkoholfreien Getränke, die unter der Marke Perlkrone laufen. 19 Millionen Euro UmsatzNach Goß' Worten macht die Brauerei Bischofshof mit ihren 80 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 19 Millionen Euro, allein die weltweit vertretene Weltenburger Klosterbrauerei habe ihren Ausstoß innerhalb von neun Jahren von 51.000 auf über 100.000 Hektoliter fast verdoppelt. Dem Unternehmen, dessen „Gewinn wir für den Priesternachwuchs hernehmen“, gehe es um langfristige Partnerschaften, sagt Goß. „Wir sind aus kirchlichem Haus als Freunde gekommen, so verstehen wir auch die Geschäftspolitik.“ Im Kurier-Gespräch unterstrich der Brauereidirektor, dass der einzige finanzielle Einsatz der Oberpfälzer „eine Anschubfinanzierung war, damit es weiter gehen kann. Die Brauerei Glenk hat sich ja von ihren Fixkosten weitgehend befreit“. Das Glenk-Bier sei und bleibe eine regionale Marke, die auch nur hier in der Region im Verkauf bleiben solle. Bischofshof und Weltenburger „helfen nur dazu: Mit unserem Randsortiment und unserem Know-how. Wir gehören ja zu den erfolgreichsten mittelständischen Brauereien“, sagt Goß.Nach den Worten von Ulrich Bauer hat das erste Gespräch zwischen den beiden neuen Partnern bereits am 13. Januar 2008 stattgefunden: Damals noch mit Heinrich Glenk. Foto: Harbach