FSV Bayreuth belohnt sich im Lokalderby

Und nach dieser Szene stand es 1:0 für die Altstädter: FSV-Torwart Patrick Pachelbel (rechts) verschätzte sich und Kaan Gezer war der Nutznießer. Am Ende allerdings hatte der Gästetorhüter Grund zur Freude. Foto: Peter Kolb Foto: red

In dieser Deutlichkeit hatte wohl keiner damit gerechnet: 5:2 (1:1) behielt Aufsteiger FSV Bayreuth am Karsamstag bei der Regionalliga-Reserve der SpVgg Bayreuth die Oberhand und brachte damit drei wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg aus der Landesliga Nordost unter Dach und Fach.

 
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Für den ASV Pegnitz, der das Derby beim TSV Neudrossenfeld mit 1:3 verlor, wird es dagegen im Rennen um den Klassenerhalt immer enger.

SpVgg Bayreuth II – FSV Bayreuth 2:5 (1:1)

Die Anfangsphase war von vielen Ungenauigkeiten auf beiden Seiten geprägt, da die Akteure mit den schwierigen Platzverhältnissen zu kämpfen hatten. Im ersten Durchgang war es eine Partie auf Augenhöhe. Die erste Torannäherung verzeichnete der FSV durch Alexander Koßmann, ansonsten blieben Abschlüsse auf das Tor Mangelware. Die Führung der Altstädter nach zwanzig Minuten lässt sich unter der Rubrik Slapstick verbuchen. FSV-Torwart Patrick Pachelbel unterschätzte einen Befreiungsschlag aus der Abwehr und unterlief den Ball. Nutznießer war Kaan Gezer, der nur noch ins leere Tor einschieben musste. Die Antwort des Teams von der Prellmühle ließ aber nicht lange auf sich warten. Marc Kellner ließ sich nach einer Kopfballablage von Kossmann nicht zweimal bitten und schob zum Ausgleich ein. Der zweite Durchgang begann mit einer kalten Dusche für die Gelb-Schwarzen. Es war nicht einmal eine Minute gespielt, als Matthias Sesselmann frei vor Torwart Fabio Kormann seine Farben in Front brachte. Die Führung gab den Gästen mehr Sicherheit, fortan agierten sie agiler und spritziger als die Altstädter. Der dritte Treffer war dafür sinnbildlich. Florian Schuberth wurde dabei im Strafraum zu viel Platz gelassen. Hoffnung keimte noch einmal auf, als Nico Stockinger nach einer Bogenlampe höher als Torwart Pachelbel stieg und auf 2:3 verkürzte. Doch im Gegenzug ließ Koßmann nach einem Freistoß keine Zweifel aufkommen, wer als Sieger vom Platz gehen sollte. Und der Routinier machte in der 75. Minute den Deckel drauf. Von der Strafraumkante ließ der FSV-Angreifer Torwart Kormann keine Chance. Die Prellmühler, die sich den Erfolg mit einer couragierten zweiten Halbzeit redlich verdienten, gerieten in der Schlussphase nicht mehr in Gefahr. Die Gelb-Schwarzen hingegen ließen die Tugenden, die zum Abstiegskampf dazugehören, vermissen und müssen sich in der Tabelle nun nach unten orientieren.

SpVgg Bayreuth II: Kormann – Peeters, Popp, Michaelis, Reutlinger (83. Möckel), Schmidt, Schatz (86. Ismail), Tonka, Stockinger (83. John), Gezer, Küfner.

FSV Bayreuth: Pachelbel – Düngfelder (60. Schwarzer), Leykauf (78. Schöpf), Menzel, Röthlingshöfer, Schmidt-Hofmann, Schuberth, Sesselmann, Konradi, Kellner, Koßmann (79. Urban).

SR: Bode (DJK Eibach); Zuschauer: 100.

Tore: 1:0 Gezer (20.), 1:1 Kellner (28.), 1:2 Sesselmann (46.), 1:3 Schuberth (66.), 2:3 Stockinger (69.), 2:4, 2:5 Koßmann (70., 75.).

TSV Neudrossenfeld – ASV Pegnitz 3:1 (1:0)

Hatten die Neudrossenfelder in dem typischen Derby mit viel Kampf und zahlreichen taktischen Fouls bis zur 21. Minute nicht eine einzige aussichtsreiche Gelegenheit, führte der erste vernünftige Angriff zu einem Foulelfmeter: Engelhardt wurde festgehalten, als er auf den Pegnitzer Kasten zusteuerte, die sichere Unparteiische Davina Haupt zeigte sofort auf den Punkt und Torjäger Lattermann verwandelte eiskalt. Was ihm aber bei einem weiteren Foulelfmeter (78.) misslang, denn der zum Schluss immer mehr beschäftigte Kausler erahnte die Ecke und hielt. Die Pegnitzer begannen stark, ließen keinen Tabellenunterschied erkennen, brachten den TSV mit einem Gewaltschuss von Frank in Schwierigkeiten, Kapitz lenkte den Ball mit den Fingerspitzen zur Ecke. Auch nach der Pause musste der Torwart (56.) bei einem Kopfball in höchster Not retten, und danach drohte noch einmal Gefahr durch Regn, dessen wuchtiger Schuss knapp über die Querlatte flog. Danach war es vorbei mit der Kunst der Gäste, die sich durch zwei Ampelkarten schwächten. Die wohl entscheidende Szene nach dem Ausgleich von Kapitän Müller (66.) war der schnelle Gegenstoß der Grünweisen eine Minute später, den Engelhardt abgeklärt abschloss und damit seine gute Leistung krönte. Beim Pegnitzer 1:1 machte Kapitz nicht die beste Figur, er unterschätzte den immer länger werdenden Ball , der ins rechte Toreck trudelte. Den Neudrossenfeldern boten sich bis zur Dezimierung des Gegners Chancen durch Lattermann (25., 36.) sowie Engelhardt (34.), danach solche aber nahezu im Minutentakt. Da fehlte jedoch die nötige Entschlossenheit. Den Sieg bezeichnete Heimcoach Werner Thomas als verdient, „vor der Pause hatten wir aber schon zu kämpfen“. Was ihm besonders an seinen Männern gefiel: „Seit Wochen sehe ich sie psychisch auf der Höhe, man lässt sich auch von einem schnellen Gegentreffer nicht aus der Bahn werfen, sondern reagiert“. Sein Pegnitzer Kollege Heiko Gröger stellte die Moral seiner Elf heraus, „auch zu Neunt haben wir uns nicht aufgegeben“. Einen Grund für die Niederlage sah er in individuellen Fehlern und dem schnellen Ausgleichstreffer. Die besseren Einzelspieler und die größere Abgeklärtheit lag auf Seiten der Platzherren, die in Pötzinger, Engelhardt und Engelbrecht starke Kräfte hatten, die Mannschaftsleistung passte. Beim Gast waren Mellinghoff, Müller und Graf die auffälligsten Akteure.

TSV Neudrossenfeld: Kapitz – Gareis, Ascherl, Taubenreuther, Lattermann, Engelhardt (89. Stelzer), Pötzinger, Bargenda, D. Hacker (71. Kolb), Engelbrecht, König.

ASV Pegnitz: Kausler – Mellinghoff, Müller, Eckert, Frank (62. Schraml), Hofmann, Podgur, Stiiefler, Otto, Graf (73. Reichel), Regn.

SR: Davina Haupt (Poppenhausen); Zuschauer: 150.

Tore: 1:0 Lattermann (21. – Foulelfmeter), 1:1 Müller (66.), 2:1 Engelhardt (67.),3:1 Engelbrecht (82.).

Gelb-Rote Karten: Mellinghoff (65.), Regn (78./beide Pegnitz).

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