Frieren muss nicht sein: Die meisten Tiere sind Wetterwechsel gewohnt Wie geht es den Tieren am Röhrensee im Winter?

Von Inés-Ricca Schwarz und Rufine Nadège So

Der Tierpark Röhrensee ist seit seiner Gründung 1973 ein attraktives Ausflugsziel im Sommer wie im Winter, das kostenfrei zugänglich ist. Rund 200 Tiere und etwa 40 Arten zählt der Park, vornehmlich Vögel. Darunter sind auch viele exotische Tiere. Frieren die eigentlich im deutschen Winter?

 
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Den Tierpark Röhrensee bewohnen unter anderem Weißnackenkraniche, Bennett-Kängurus, Rosaflamingos, Rostgänse und Rote Sichler die Gehege. Für diese Tiere sei der deutsche Winter kein Problem, denn unterschiedliche klimatische Bedingungen seien sie gewohnt, sagt Kerstin Löblich-Ille (53),die im Stadtgartenamt für das Tiergehege zuständig ist. Das eben nur nicht im gleichen Rhythmus wie in Europa.

„Unsere australischen Bennett-Kängurus fühlen sich beispielsweise fast wie zu Hause, da sie den Jahreszeitenwechsel gewohnt sind“, erklärt Löblich-Ille. Wichtig für die Tiere sei bei kälteren Temperaturen, dass sie einen trockenen Unterstand haben. Ein einfaches Dach würde reichen.

Manche Tiere können selbstständig raus und rein

Einige Tiere wie die Roten Sichler mögen es bei klirrender Kälte doch etwas wärmer. Deshalb hätten sie einen beheizten Raum mit einer kleinen Öffnung, damit sie selbstständig rein und raus können. Nur bei sehr widrigen Bedingungen werde die Öffnung zum Schutz der Tiere abgesperrt.

Am deutlichsten sehe man den Wetterumschwung beim Fellwechsel der Dybowski-Hirsche, die im Frühjahr ein „bambiähnliches Fell“ hätten und im Herbst ein struppiges Fell zum Warmhalten bekämen. Die Tiere würden fast ausschließlich ganzjährig gleich gefüttert, bloß die Grasfresser erhielten im Sommer frischen Wiesenschnitt und im Winter Heu, so Löblich-Ille. Wichtig sei, dass die Besucher die Tiere nicht füttern, da dies gesundheitsschädlich sein könnte.

Bei Kindern zu jeder Jahreszeit besonders beliebt: der Streichelgehege

Füttern habe denselben Effekt wie beim Menschen ständiges Naschen von Leckereien. Das Tiergehege werde von Spaziergängern und Interessenten ganzjährig gut besucht, im Sommer seien der Generationenspielplatz und der Wasserspielplatz eine zusätzliche Attraktion. „Beliebt bei unseren kleinen Besuchern ist das Streichelgehege, in dem kleine Zwergziegen wohnen“, sagt Löblich-Ille. Man kann als Gruppe einen Termin mit dem Tierpfleger vereinbaren (0921-738016), um Zeit mit den Zwergziegen zu verbringen.  

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