Fränkische-Schweiz-Museum Mit Asterix fing alles an

Von
Jens Kraus (links) ist der neue Leiter des Fränkische-Schweiz-Museums in Tüchersfeld. Fabian Wittenborn ist seit Mai dort als Museumspädagoge. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

TÜCHERSFELD. Seit Samstag ist Jens Kraus der neue Leiter des Fränkische-Schweiz-Museums in Tüchersfeld. Aber so neu ist er eigentlich, denn er ist dort schon seit 2004. Erst als Museumspädagoge, dann als stellvertretender Leiter und schließlich als kommissarischer Leiter.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der 42-Jährige hat sich schon immer für Geschichte interessiert. „Mit zehn Jahren fand ich Asterix spannend, als Jugendlicher dann die Astrophysik“, erzählt er. Das erste Mal war er als Grundschüler im Museum, es ging um die Etrusker. Das war für Kraus prägend.

Grabung im Saarland

Schon kurz nach dem Abitur war er bei einer Grabung im Saarland, wo ein gallo-römisches Gräberfeld freigelegt wurde. Studiert hat er in Saarbrücken und Kiel dann zum einen physische Geografie. Hier ging es um Ablagerungsprozesse und Schichtstufen, um Fundfotografie und Vermessungen sowie Technisches Zeichnen. Während dieser Zeit war Kraus bei einer Grabung in Bulgarien dabei. „Es war beeindruckend, in einem anderen Land mal bei so etwas dabei zu sein“, erinnert sich Kraus. 2500 Kilometer mit dem Bus waren es bis dort hin. Gearbeitet haben sie an einem sogenannten Tell – einer Siedlungsgrabung, bei der eine Siedlung auf die nächste gesetzt wird. Neun Monate hat es gedauert.

Betreuung von Gruppen

Zum anderen hat er noch klassische Archäologie studiert, sich dort mit Architekturgeschichte, Statuen und Formbestimmungen beschäftigt. Er war Grabungsleiter beim deutsch-französischen Kulturpark Reinheim. Schließlich hat er sich auf die Stelle des Museumspädagogen im Fränkische-Schweiz-Museum beworben. Hier ging es um die Betreuung von Gruppen und das Konzipieren von Ausstellungen. Diesen Posten hat seit Mai dieses Jahres nun Fabian Wittenborn. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter kümmert er sich um die Organisation von Veranstaltungen und Ausstellungen, das Erstellen von Ausstellungskatalogen. „Die Vorläufe bei einer Ausstellung sind deutlich länger geworden“, sagt Kraus. Vor vier Jahren entstand beispielsweise die Idee zur aktuellen Ausstellung über den 30-jährigen Krieg. Ein, zwei Jahre vor Ausstellungsbeginn müssen die ersten Anfragen für Exponate und Förderanträge gestellt werden.

Koordination und Werbung

Kraus als Museumsleiter ist für die gesamte Koordination und die Werbung verantwortlich und ist natürlich auch bei den Ausstellungen dabei. „Wenn wir aufbauen, muss ich auch Stellwände schleppen“, erzählt er. Und Kraus kümmert sich um die Netzwerke, die ganz wichtig für ihre Arbeit sind. Sein Vorgänger Rainer Hofmann, der jetzt in Altersteilzeit ist, hat hier schon viel aufgebaut, von dem Kraus und das Museum jetzt profitieren. So war es möglich, dass sich bei der aktuellen Ausstellung 25 Leihgeber beteiligen.

Fibel und Rosenkranz

Was begeistert ihn an der Museumsarbeit? „Man kommt immer wieder mit Objekten in Berührung, es kommt immer wieder was Neues dazu, eine alte Fibel, ein Rosenkranz, alte Grafiken zum Beispiel“, sagt Kraus. Man müsse sich immer wieder in neue Themen reinfinden, die Arbeit sei vielfältig.

Rund 15 000 bis 20 000 Besucher kommen im Jahr ins Fränkische-Schweiz-Museum. „Das ist abhängig von den Sonderausstellungen, die wir haben“, sagt Kraus. Es kommen Erwachsene, Wandergruppen und Tagesausflügler. Im vergangenen Jahr waren es noch zusätzlich 200 Führungen mit Schulklassen.

Autor

Bilder