Kollegen sehen für Vettel Spalier
„Fantastisch, herausragend, einmalig“, lautete der Dreiklang von Ferrari-Teamchef Mattia Binotto über seinen früheren Fahrer Vettel. Auf dem gemeinsamen Klassenfoto vor der Fahrerparade klatschte der Deutsche seine Kollegen noch einmal alle ab, später standen sie für den PS-Star sogar Spalier.
„Da war soviel Liebe und Mitgefühl, es fühlt sich an als ob alles, was ich in den vergangenen Jahren gegeben habe, zurückkommt“, sagte Vettel vor den Fans ergriffen und machte auf der Rundfahrt mit dem Lastwagen ein paar Fotos. „Es ist ein sehr besonderes und emotionales Wochenende. Die ganzen Jahre waren unglaublich.“
Dann erloschen zum letzten Mal für Vettel die Roten Ampeln. Es wurde ernst. Vettel kam auch dank seines früheren Titelrivalen Alonso, der später wegen eines Wasserlecks aufgeben musste, reibungslos in die erste Runde. Pole-Mann Verstappen blieb vor seinem Teamkollegen Perez. Leclerc heftete sich an die Fersen der beiden dominanten Red Bulls.
Hamilton und Carlos Sainz im Ferrari touchierten sich dagegen beide in Kurve sechs. Der Engländer nahm die Ausfahrt über den Bordstein und kürzte ab. Nach einer Ansage der Rennleitung gab er seinen vierten Platz an den Spanier kurz danach wieder zurück, um eine mögliche Strafe zu vermeiden.
Vettel steckte derweil im harten Positionskampf mit Alonsos Alpine-Stallrivale Esteban Ocon. Schumacher verlor immer mehr an Boden und fiel zwischenzeitlich bis auf Rang 16 zurück.
Vettel gefiel die Strategie nicht
Während die Topfahrer um Perez ab Runde 16 allmählich von Medium- auf Hartreifen umstiegen, blieb Vettel draußen. Es war nochmal seine Chance, gegen die Spitze zu kämpfen. Denn sein Aston Martin ist alles andere als top gewesen in den beiden Jahren seit dem Wechsel von Ferrari.
Vettel gefiel die Strategie aber gar nicht. „Das ist das Schlimmste, wir werden von den anderen aufgefressen. Wer ist der Nächste?!“, beschwerte er sich über Boxenfunk und bezeichnete sich selbst als „leichte Beute“. Als Neunter kam er in der 26. Runde an die Box, als 19. mit der harten Gummimischung kehrte er zurück.
Verstappen und Perez gaben vor den beiden Ferraris weiter das Tempo vor, Vettel rackerte sich hinten ab. „Wieso lagen wir bei der Strategie nur so daneben“, echauffierte sich Vettel, als er kurz vor dem Ende sogar von Teamkollege Lance Stroll aus den Punkten verdrängt wurde. Diesen einen Zähler zum Abschied holte sich der Deutsche aber doch noch.