Mehr als 20 Landungen pro Tag sind nicht erlaubt. Geflogen wird mit einer einmotorigen, knallroten DeHavilland Beaver und gelandet butterweich auf Kufen.
Es gibt zwei Haupteinflugschneisen: Entweder fliegt man sehr nahe am Zuckerhut vorbei oder am Corcovado und danach immer sehr dicht über dem Meer. Berge und Buchten, Stadt und Strand sind zum Greifen nahe.
Bei den Starts fliegt man sogar häufig direkt auf den Zuckerhut zu. Santos Dumont befindet sich auf einer Landzunge in unmittelbarer Nähe der City. Die Landebahn misst nur 1300 Meter. Durchstarten kommt relativ häufig vor.
Madeira, Aeroporto Internacional Cristiano Ronaldo
Der wohl einzige Flughafen der Welt, der nach einem Fußballspieler benannt ist (weil Weltstar Ronaldo auf Madeira geboren wurde), ist zu einem Großteil auf Stelzen gebaut. Dabei wurden drei Meter dicke Betonpfeiler, die bis zu 120 Meter hoch sind, verwendet.
Bis zu 60 Meter ragen die Pfeiler aus der Erde, ein Teil von ihnen ist im Meeresgrund verankert. Die Lage des Flughafens an einem Steilküstenhang ist spektakulär, aber wegen der Fallwinde auch äußerst gefährlich, weshalb Piloten eine Sondererlaubnis benötigen.
Gibraltar, Gibraltar Airport
Jeder kennt eine Bahnschranke: Sie geht zu, der Zug fährt durch, die Schranke geht wieder auf. Genau nach diesem Prinzip geht es auch auf der Landebahn des Gibraltar Airport zu, nur mit dem Unterschied, dass kein Zug fährt, sondern ein Flugzeug startet oder landet.
Weil Gibraltar – seit 1704 britisches Überseegebiet, das bis heute von Spanien beansprucht wird – mit nur 6,5 Quadratkilometer Fläche so klein ist, kreuzt die Start-und-Lande-Bahn die einzige Straßenverbindung nach Spanien, die Winston Churchill Avenue. Eine weltweit einmalige Kreuzung.
Courchevel (Frankreich), Altiport International de Courchevel
Einen Flugplatz – und sei er noch so klein – stellt man sich ebenerdig vor. In Courchevel in den französischen Alpen hat die sehr kurze Landebahn (nur 537 Meter) jedoch einen Anstieg von 18,6 Prozent, um die Bremskraft der Propellermaschinen zu stärken.
Das Ende der Landebahn markiert ein steiler Abhang. Durchstarten wegen der Steigung unmöglich. Der Altiport (französische Flugplätze mit ungewöhnlichen Charakteristika, welche sich aus ihrer Lage im Gebirge ergeben) liegt auf 2008 Meter Höhe.
Bhutan (Himalaja), Paro Airport
Bhutans Berggipfel sind meist unbestiegen und gehören den Göttern. Sie werden täglich ein wenig gestört, wenn die Boeing 737 der Staatslinie Drukair aus 10 000 Meter Flughöhe hinuntergleiten ins Paro-Tal, wo sich auf 2236 Metern der Paro Airport befindet.
Der Anflug oberhalb der schneebedeckten Himalajagipfel und dann beim Sinkflug auf Augenhöhe mit den Bergen ist fast unwirklich, als sei man im Breitwandkino. Beim Flug von Delhi nach Paro fliegt man auch am Mount Everest vorbei.
Der Eastern Beach von Fraser Island ist wie eine Inselautobahn für Allradfahrzeuge – ohne Markierungen, aber mit Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Kilometern pro Stunde. Gleichzeitig dient der Strand als Piste für kleine Propellermaschinen. Es gibt keinen Tower, für Absperrungen bei Starts oder Landungen sorgt niemand.
„Die Jeep-Fahrer sehen und hören das Flugzeug doch. Der Pilot muss auch schauen“, sagt ein Ranger. Die Sandpiste wird auch 75-Miles-Beach genannt und misst 123 Kilometer. Der Anflug auf die größte Sandinsel der Welt ist wie im Abenteuerfilm: rechts der tosende Pazifik, links sattgrüner Regenwald und dazwischen der feste, goldgelbe Sand des Eastern Beach.