Florian Thüroff ist der neue Kreisbrandmeister für Pegnitz und die 17 Wehren in den Außenorten Der neue Kreisbrandmeister

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Florian Thüroff ist der neue Kreisbrandmeister für Pegnitz und die 17 Wehren der Außenorte. Foto: Feuerwehr Foto: red

„Es ist der klassische Kindheitstraum gewesen. Feuerwehrmann oder Pilot“, sagt Florian Thüroff. Bei dem 35-Jährigen aus Körbeldorf wurde es die Feuerwehr. Seit Anfang des Jahres ist er der neue Kreisbrandmeister für Pegnitz und die 17 Feuerwehren in den Außenorten. Thüroff ist nicht nur Mitglied bei der Pegnitzer und Körbeldorfer Wehr seit vier Jahren. Er ist auch seit zwölf Jahren bei der Berufsfeuerwehr Nürnberg. „Wenn man das schon berufsmäßig ist, dann ist es bis zum Ehrenamt nicht mehr weit“, sagt er.

 
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Der Hauptgrund, dass er sich dafür entschieden hat, ist, anderen zu helfen, die in Not sind, sagt er. Gerade im ländlichen Raum sei es oft nicht einfach, in diesem Bereich Nachwuchs zu gewinnen, die Leute für die Aufgabe zu begeistern. „Das ist nicht jedermans Sache“, sagt er. Schließlich gelte es manchmal viel zu verkraften, beispielsweise bei einem Unfall. Er rät dringend, sich nicht auffressen zu lassen von manchen Einsätzen, unbedingt mit den Kollegen nach den Einsätzen zu sprechen. „Bei Bedarf kann auch eine psychologische Beratung in Anspruch genommen oder mit einem Notfallseelsorger gesprochen werden“, sagt Thüroff. Niemand solle Angst haben, als Weichei zu gelten.

Niemand wird vom Einsatz ausgeschlossen

Es liege am Einsatzleiter, zu entscheiden, wen er wohin schicken kann. „Es wird niemand vom Einsatz ausgeschlossen, jeder kann da mitmachen, was er aushält“, so der Kreisbrandmeister. So sollte zum Beispiel vermieden werden, bei einem Unfall mit Kindern einen jungen Vater an vorderste Front zu schicken. Für sich persönlich sagt Thüroff, dass es für ihn einfacher ist, zu einem Unfall mit einem Toten zu kommen, als zu einem, bei dem die Verletzten eingeklemmt sind und schreien. „Wir müssen uns immer wieder bewusst machen, dass wir Geschehenes nicht rückgängig machen können. Sondern wir können nur hoffen, dass jemand bestmöglich aus einer Sache herauskommt und wir dazu beitragen können“, so Thüroff.

Als eine wichtige Aufgabe gerade der ländlichen Wehren bezeichnet es der Kreisbrandmeister, große Werbeaktionen für die Feuerwehren durchzuführen, den Feuerwehrdienst attraktiv zu machen. „Das ist oft nicht einfach, da das Angebot sehr vielfältig ist und viele Vereine gute Jugendarbeit machen“, sagt er. In Pegnitz selber haben jetzt gerade jüngere Einsatzkräfte selber Kinder bekommen und hoffen natürlich, den eigenen Nachwuchs für die Arbeit bei der Feuerwehr mal gewinnen zu können. Bei Thüroff selber dauert es noch etwas, seine Söhne sind zwei Jahre und sechs Wochen. „Aber der Größere ist jetzt schon ganz begeistert“, erzählt er lachend.

Ungewöhnliche Arbeitszeiten

Seine Aufgabe als Kreisbrandmeister bezeichnet Thüroff als gemeinsames Bindeglied mit dem Kreisbrandinspektor zur Feuerwehrführung. Er schaut bei allen Wehren, die ihm unterstehen auf den Ausbildungsstand, ist bei Übungen dabei, nimmt Leistungsprüfungen ab. „Es ist ein zeitaufwendiges Amt“, sagt er. Dazu kommen momentan die Hauptversammlungen, es gibt Kommandantendienstversammlungen, Besprechungen mit der Feuerwehrführung. Schafft er das alles zeitlich bei seinem Beruf? „Ja“, sagt Thüroff, die Familie stehe auch voll hinter ihm. An seine ungewöhnlichen Arbeitszeiten – 24 Stunden Dienst, dann 48 Stunden frei – hat er sich schon gewöhnt.

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