Flohmarkt: Sie viele Händler wie noch nie

Von Sina Rees und
Suchen und finden: Das ist am Bayreuther Volksfest beim Flohmarkt kein Problem. Noch nie kamen so viele Anbieter. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Das gab es in den vergangenen Jahren in dieser Form nicht: Der Flohmarkt auf dem Volksfestplatz ist von den Anbietern und Besuchern regelrecht gestürmt worden. Verkehrsdirektor Jan Kempgens spricht von rund 700 Beschickern an den beiden Tagen, mit Schwerpunkt am Samstag.

 
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„Nächstes Jahr kommen wir wohl schon um 3 oder 4 Uhr nachts, nicht wie dieses Jahr erst um 6 Uhr. Das war zu spät“, sagen Dani Leipold und Elisabeth Hänsch. Sie haben noch einen Platz bekommen, aber ganz hinten auf dem Volksfestplatz. „Viele haben sogar hier übernachtet, um am nächsten Morgen einen guten Platz zu bekommen“, sagen die beiden Pegnitzerinnen, die sich einen Stand teilen. „Wir sind das erste Mal hier und dass so viel los ist hätten wir nicht gedacht.“ Das hätten auch andere Verkäufer bestätigt. Von Waffeleisen über ausrangierte Kleidung und Kinderspielzeug bieten Dani und Elisabeth ein großes Sammelsurium an. So wie die meisten Stände. Es gibt nichts, was es nicht gibt. „Wir haben eine Deko-Figur gekauft, eine Standuhr und sogar Fliesen für das neue Bad“, erzählt Jenny Berry, die als Besucherin einfach nur durchschlendern wollte. Aber so wie der 31-Jährigen ging es am Wochenende vielen Flohmarkt-Besuchern.

Das Motto: Einfach malschauen und zufällig finden

„Wir sind extra aus Berlin angereist“, sagt Peter Galler scherzhaft. Er und seine Frau Renate haben eine Wohnung in Bischofsgrün und kommen oft nach Bayreuth und dann auch gerne auf den Flohmarkt. „Es ist schon vorgekommen, dass wir Sachen mit nach Berlin nehmen“, sagt Renate. Aber etwas Bestimmtes suchen auch die Berliner nicht. „Einfach mal schauen“ lautet, wie bei den meisten Besuchern, auch ihre Devise.

Kempgens: "Dass es so voll wird, damit hat keiner gerechnet"

„Dass es voll wird, war klar. Aber dass es so voll wird, damit hat wirklich keiner gerechnet“, sagt Jan Kempgens am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung. Das gute Wetter sei sicher ein Faktor gewesen, zudem habe er gehört, dass in Nürnberg ein Flohmarkt ausgefallen sei, was ein weiterer Grund für den Ansturm gewesen sei. „Am Mittwoch hatten die ersten ihre Autos abgestellt“, sagt Kempgens. Das Ziel: Einen guten Platz bekommen. Als am Samstag ab 6 Uhr früh die Beschicker auf den Volksfestplatz gedurft hätten, habe man reagieren müssen, um dem Andrang Platz zu schaffen: Man habe den Parkplatz zwischen Volksfestplatz und Verkehrsschule und den Hartplatz des FC als weitere Verkaufsfläche dazu nehmen können. „Die Kollegen des FC haben spontan reagiert“; sagt Kempgens. Zwischen 450 und 480 Händler seien auf dem Volksfestplatz untergekommen, der Rest auf den beiden anderen Plätzen. „Alle Plätze hatten wir noch nie gleichzeitig bei einem Flohmarkt in Betrieb“, sagt Kempgens.

Probleme bei den Toiletten

Die Folge: „Es waren einige in der Schlange, die sauer waren, weil wir sie wegschicken und auf den Sonntag vertrösten mussten. Am Sonntag waren auch rund 70 neue Händler da“, sagt Kempgens. Ebenso habe es in Spitzenzeiten „Probleme mit der Infrastruktur gegeben, die dem Ansturm nicht gewachsen war“, sagt Kempgens. Sowohl bei der Essensversorgung als auch speziell bei den Toiletten habe es lange Schlangen gegeben. „Da werden wir in jedem Fall gegensteuern“, sagt Kempgens. Und beim nächsten Flohmarkt mit Toiletten-Containern arbeiten. Der nächste Flohmarkt ist am 15. und 16. September, „am Wochenende nach den Toten Hosen“.

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