"Ihr habt das Unfassbare geschafft. Danke und herzlichen Glückwunsch an eine Eishockey-Mannschaft mit einem großen Herzen", twitterte Finnlands Präsident Sauli Niinistö. Und Eishockey-Superstar Teemu Selänne, der selbst nie Weltmeister wurde, schrieb: "Ich bin so stolz auf diese Jungs. Unser Land wird das noch lange, lange feiern."
Zu unterschiedlichen WM-Momenten glänzten ganz unterschiedliche Spieler. Der erst 18 Jahre alte Kaapo Kakko war mit sechs Toren aus den ersten vier Spieler der WM-Shooting-Star. Danach traf der Teenager nicht mehr. Dafür überzeugte in den entscheidenden Spielen der Goalie Kevin Lankinen (24) aus der NHL-Organisation der Chicago Blackhawks, der beim Farmteam Rockford in der zweitklassigen AHL spielt. Wirklich voran ging Kapitän Marko Anttila, der mit dem WM-Pokal im Arm Sonntagnacht in seinen 34. Geburtstag hinein feierte.
Seine vier Tore schoss er alle in den K.o.-Spielen: im Viertelfinale gegen Schweden (5:4 nach Verlängerung), das Siegtor im Halbfinale und doppelt im Finale. "Er ist jetzt ein Nationalheld. Ein unglaublicher Kapitän", lobte Verteidiger Petteri Lindbohm aus Lausanne.
Auch wenn die genannten Spieler herausragten, mit Ausnahme vom Top-Talent Kakko waren sie zuvor auch in der Heimat kaum bekannt. "Wir hatten vielleicht nicht die besten Einzelspieler, aber wir waren das beste Team. Und nur das gewinnt auch Meisterschaften", meinte Lindbohm über "eins der größten Dinge in unserem Leben".
Ganz nebenbei fühlte sich auch der Deutsche Eishockey-Bund mit seiner Trainerwahl noch einmal bestätigt. Die angesprochenen Stärken des finnischen Teams sind exakt die Werte, für die auch der 41 Jahre alte Söderholm eintritt. Auch der Finne wurde von einigen Experten ob seiner Kader-Zusammenstellung für die WM kritisch beäugt, führte das deutsche Team am Ende mit Platz sechs und der vorzeitigen direkten Olympia-Qualifikation aber zur erfolgreichsten WM seit 2010.
Finnland verlor in diesem Jahr nur ein Spiel nach regulärer Spielzeit: gegen Deutschland (2:4). "Wenn wir ein Spiel zu verlieren hatten, dann musste es das sein", meinte Lindbohm. "Das hat uns einen Extra-Antrieb für die K.o.-Runde gegeben." Einen kleinen Anteil hat also auch Söderholm am dritten Titel Finnlands nach 1995 und 2011.