Faust-Festspiele 5100 Besucher kamen heuer

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Geschäftsführer Uwe Vogel (im Vordergrund) ist zufrieden mit dem Verlauf der diesjährigen Faust-Festspiele. Es kamen deutlich mehr Besucher als im vergangenen Jahr. Foto: Archiv/Hans von Draminski Foto: Veröffentlichung nur nach vorheriger Vereinbarung

PEGNITZ. Uwe Vogel, Geschäftsführer der Pegnitzer Faust-Festspiele ist zufrieden mit der diesjährigen Saison. Und fast haben sie ihr gestecktes Ziel von 6000 Zuschauern erreicht.

 
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Insgesamt kamen 5100 Personen zu den 30 Aufführungen – eben dem Faust, dem Hamlet und der Komödie „In der Hölle wird gescheuert“. „Das sind rund 1000 Besucher mehr als vergangenes Jahr“, sagt Vogel. Da hatte man 3840. Mehr an Zahlen will er nicht nennen, nichts zu den Einnahmen sagen. „Das machen andere Fördervereine auch nicht, das muss eigentlich nicht in die Öffentlichkeit“, sagt er. Außerdem sind noch nicht alle Rechnungen bezahlt, es gibt noch Steuerrückzahlungen. Auch genaue Zahlen, wie viele Zuschauer in den einzelnen Aufführungen waren, hat er noch nicht. Außerdem müsse das dann umgerechnet werden, denn die Komödie lief 18 mal, der Faust fünfmal und der Hamlet siebenmal.

Viel an der Abendkasse verkauft

Rund zwei Drittel der Karten wurden an der Abendkasse verkauft. Die Ausfallbürgschaft der Stadt werde man heuer mit rund 7500 Euro in Anspruch nehmen, im vergangenen Jahr waren es 15 000 Euro. „Ich vermute aber dass es für die Stadt auf Null ausgehen wird, denn die Umsatzpacht des Biergartens fällt ja durch das Besucherplus auch höher aus“, sagt Vogel. Er und Intendant Leistner haben heuer noch mal auf ihre Gage verzichtet. „Das werden wir auch nächstes Jahr erst mal machen. Wenn es sich dann rechnet und eine schwarze Null herauskommt, dann bekommen wir auch eine Gage“, sagt er. Aber vorerst wollen sie auf diese Weise in die Festspiele investieren.

Hamlet kam am besten an

Aus Gesprächen und Mails weiß er, dass der Hamlet am besten angekommen ist. „Die Leute waren angenehm überrascht, die Konstellation von Daniel Leistner zwischen Tragödie und Lustigkeit war ideal“, sagt Vogel. Dem Publikum sei die Angst vor der befürchteten Schwere genommen worden. Bei der Komödie seien die Zuschauer eher gespalten gewesen. „Manche haben den Witz nicht verstanden und gerade Auswärtige konnten die häufige lokale Komik nicht nachvollziehen“, so der Geschäftsführer.

Neues Klientel gelockt

Der Faust lief wieder sehr gut, sagt Vogel, hat beeindruckt und auch ein neues Klientel locken können. „Es waren viele da, die bisher nicht bei den Faust-Festspielen weder in Pegnitz noch vorher in Kronach waren“, sagt Vogel. Insgesamt konnte der Aktionsradius auf rund 250 Kilometer erweitert werden, es kamen Leute aus Bayreuth, Nürnberg, aber auch aus dem Allgäu, Berlin, Chemnitz und Frankfurt waren welche da.

Warum lief es heuer besser? „Es hat sich herumgesprochen, gab viel Mundpropaganda, die Leute wurden mitgezogen“, sagt Vogel. Außerdem habe das Wetter diesmal zugespielt. „Aber Festspielgänger kommen auch bei schlechtem Wetter“, so der Geschäftsführer lachend.

Einiges angeschafft

In diesem Jahr mussten noch mal einige Investitionen getätigt werden. Es wurden Bodenplatten, Kostüme, Zelte, neue Hütten und einige Geräte angeschafft. „Das rechnet sich mehr, als die Sachen auszuleihen“, sagt Vogel.

Die Planungen für die Festspiele im nächsten Jahr laufen schon. Vom 17. Juli bis zum 7. September soll es wieder 30 Aufführungen geben. Gezeigt werden neben dem Faust die beiden Komödien „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist sowie „Leonce und Lena“ von Georg Büchner. Außerdem gibt es ein Kinderstück, dass die Buschklopfer aus Kulmbach zeigen werden. Die groben Planungen stehen schon, es wird neue Schauspieler und auch Statisten neben den bisherigen Stammspielern geben. „Die Konstellation ist super und wir haben eine familiäre Stimmung“, lobt Vogel. Es gebe keinen Unterschied zwischen Profis und Laien.

"Das war saucool"

Vogel hat in allen drei Stücken mitgespielt. Was war seine Lieblingsrolle? „Der Mephisto“, sagt er. Da könne man von Herzen böse sein und keiner nehme es krumm. Und der Totengräber im Hamlet. „Das war sehr anspruchsvoll und saucool“, sagt er.

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