Faszination Vögel Heimische Vögel drohen auszusterben

Sarah Schischeg
Auf die vom Aussterben bedrohten heimischen Vögel ging Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV Bayern, im von Jutta Geyrhalter moderierten Filmgespräch ebenso ein wie auf das Problem der Überwinterung von Zugvögeln. Foto: Sarah Schischeg

Cineplex Bayreuth zeigte den Film „Vogelperspektiven“. Im anschließenden Filmgespräch mit Norbert Schäffer wurde deutlich, wie wichtig die Vögel für unsere Natur sind. Viele heimischen Vögel sind vom Aussterben bedroht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Das Cineplex Bayreuth zeigte am Sonntagabend zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) den Film „Vogelperspektiven“. Danach gab es ein Filmgespräch mit Norbert Schäffer, dem Vorsitzenden des LBV Bayern. Der Film zeigt die Vielfalt der Vögel unserer Heimat und wie wichtig sie für unsere Natur sind. Es gab großes Interesse: der ganze Kinosaal war ausgebucht.

Ganze zwei Jahre lang wurde der Ornithologe Norbert Schäffer bei seiner Arbeit von Jörg Adolph, Regisseur des Films, begleitet. Der LBV setzt sich für den Natur- und Artenschutz ein. Trotzdem zeige der Film nicht die „gesamte Bandbreite der Arbeit des LBV“, so Schäffer im Gespräch am Ende. Wie wichtig der Schutz unserer Vögel ist, dokumentiert der Film. Und das in vielen Perspektiven. Eindrucksvolle Bilder zeigen die Vielfalt und Schönheit unserer Vögel. Meist in Nahaufnahme, oft auch in Zeitlupe beim Fliegen. Auch Naturaufnahmen – aus Vogelperspektive – sind dabei.

Überwinterung der Zugvögel ein großes Problem

Das größte Problem: Viele heimische Vögel sind vom Aussterben bedroht. Einer der Vögel ist der Wachtelkönig. Er lebt in hohen und dichten Wiesen. Werden diese zu früh abgemäht, verliert er seinen Lebensraum. Ein weiteres großes Problem ist auch die Überwinterung der Zugvögel. In Afrika gibt es zu wenig Bäume für die Vögel. Deshalb müssen neue Bäume gepflanzt werden. „Das größte Problem ist das Brutgebiet und die Überwinterung der Vögel“, sagte Schäffer. Dennoch gehe es der „Naturschutzbewegung noch nie so gut wie heute“, sagt Schäffer auf die Frage von Jutta Geyrhalter vom Evangelischen Bildungswerk, die das Filmgespräch moderierte, welche Ziele der LBV in der Zukunft habe.

Norbert Schäffer wird im Film auch bei der Pressearbeit sowie einer Konferenz mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten begleitet. Ein großes Thema im Film ist auch die Auswilderung von zwei Bartgeiern in den bayerischen Alpen. Der Geier lebte dort vor Jahren, jetzt ist er bedroht. Auch durch von Menschen verursachten Gefahren. Um den Bartgeier wieder in die freie Natur zu holen, setzte der LBV 2021 zwei Vögel aus dem Tiergarten Nürnberg aus. Sie sollen andere Geier anziehen.

Bartgeier werden ausgesetzt

Wie es den Bartgeiern jetzt geht, war auch eine große Frage beim Gespräch mit Norbert Schäffer am Ende. Einer sei inzwischen gestorben. Im Jahr 2022 setzten sie wieder zwei Geier aus, in den nächsten Jahren sollen es bis zu 25 sein, so Schäffer. Er möchte auch, dass sich die Menschen mit „Begeisterung“ für die Natur und die Vögel einsetzen.

Doch nicht nur das Aussterben der Vögel wird gezeigt, sondern auch wie unsere Gartenvögel singen oder warum der Vogel „poetisch“ ist. Arnulf Conradi, Verleger und Vogelliebhaber, sprach im Hintergrund poetische Texte ein: Mit „Das Vogelbeobachten ist eher eine Lebensform als ein Hobby“ beginnt der Film und endet mit einer Botschaft: „Wenn die Vögel sterben, sind auch die Menschen nicht mehr lange sicher.“

Bilder