Werden Häuser geschlossen? Kliniken-AG in Not

Udo Fürst
 Foto: red

ESCHENBACH. Wie groß sind die Probleme wirklich, mit denen die Kliniken Nordoberpfalz zu kämpfen haben? Klar ist, dass der Verbund mit seinen sieben Krankenhäusern und zwei Rehafachkliniken tief in den roten Zahlen steckt. Und nun drohen durch ein neues Gesetz der Bundesregierung weitere enorme Verluste in Millionenhöhe. Damit dürfte auch klar sein, dass die Zahl der Akuthäuser in absehbarer Zeit reduziert wird. Die spannende Frage: Welche Standorte sind betroffen vom Sparzwang?

 
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Nachdem zunächst nur von einer vorgezogenen Schließung des Krankenhaues in Neustadt/Waldnaab zum Ende des Jahres die Rede war, geriet zuletzt auch das Eschenbacher Haus ins Visier der Sparkommissare. Daraufhin ging ein parteiübergreifender Aufschrei durch die Region. Politiker und Verantwortliche aller Couleur protestieren gegen die Pläne, die eigentlich noch gar nicht offiziell bekanntgegeben wurden.

Wie berichtet, kämpfen die Menschen im westlichen Landkreis Neustadt/Waldnaab vehement für das Krankenhaus in Eschenbach. So folgten am Dienstagabend mehrere Hundert Leute dem Ruf zu einer Protestaktion in den Pausenhof der Eschenbacher Grund- und Mittelschule. Dort demonstrierten sie zusammen mit zahlreichen Kommunalpolitikern und ausgerüstet mit Nikolausmützen, Trillerpfeifen, Plakaten und Transparenten gegen die Schließungspläne.

„Mit den Füßen abstimmen“

Bürgermeister Peter Lehr erinnerte in seiner Rede die Kliniken Nordoberpfalz AG an ihre soziale Verantwortung und wehrte sich gegen die Behauptung, die Amerikaner würden lieber nach Weiden gehen. „Das Gegenteil ist der Fall. Kamen 2005 nur 91 US-Bürger zu uns, so waren es im vergangenen Jahr schon 316. Lehr brach auch eine Lanze für das erstklassige Team im Krankenhaus, das im vergangenen Jahr 9.670 Patientenaufnahmen und mehr als 1.000 Operationen bewältigt habe. Zudem hätten die Beschäftigten in den vergangenen Jahren auf geschätzte 300.000 Euro Einkommen verzichtet, um die AG zu entlasten. „Die Zukunft zu sichern, liegt auch an uns. Stimmt mit den Füßen ab“, appellierte der Bürgermeister an die Menschen, lieber nach Eschenbach zu gehen, als in Weiden auf dem Flur zu liegen.

Kliniken-Aufsichtsratschef Wolfgang Lippert wehrt sich gegen die Vorwürfe der Schließungen. Was er zu sagen hat, lesen Sie am Donnerstag im Kurier.

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