Erdäpflgroom Hunderte buddeln nach dem Ackergold

Schaufel und Schleuder statt Tüte und Supermarkt. Zum „Erdäpflgroom“ kamen wieder Hunderte nach Großschloppen.

 
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Immer am zweiten Sonntag im September lädt das Kartoffeldorf Großschloppen zum „Erdäpflgroom“ ein. Da kommen schon mal tausend Besucher ins beschauliche Dorf. Am Sonntag waren es wegen des regnerischen Wetters zwar nicht die Massen, einige Hundert dürften es aber dennoch gewesen sein, die sich, mit Gummistiefeln im Gepäck, auf den Weg zum Acker machten. Gerade für Kinder ist die Veranstaltung ein großer Spaß. So ganz nebenbei erfahren sie neben der Buddelei im fruchtbaren Boden, dass die Knolle nicht im Supermarktregal wächst und es einiger Mühe bedarf, das Ackergold zu ernten.

Viele verschiedene Sorten warteten darauf, ausgegraben zu werden: Blauer Franzose, Quarta oder Bamberger Hörnchen waren nur einige davon. Mit dem berühmten „Kartoffelbefehl“ hatte Preußenkönig Friedrich der Große den Anbau der aus Südamerika stammenden Knolle auf heimischen Äckern durchgesetzt. Schnell hatten sich die Bauern aus der Kirchenlamitzer Gegend mit der Kartoffel angefreundet, was allerdings auch der Tatsache geschuldet war, dass die Frucht zehntfrei, also ohne Abgaben anzubauen waren. Heute ist die tolle Knolle von den Äckern nicht mehr wegzudenken. Und eine Küche ohne Kartoffel ist kaum denkbar.

Auch Kulinarik können die Schloppener: Ein großes Kuchenbuffet wartete auf hungrige Mäuler. Das war dieses Mal nicht direkt am Feld aufgebaut. Zu groß die Gefahr, dass der Regen zuschlägt. Man verlegte die Verpflegung kurzerhand in die „Bruck“. Hier saßen die vielen Besucher im Trockenen und ließen sich die Leckereien aus den Öfen der Dorfgemeinschaft schmecken.

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