Entscheidung verschoben - Bürgermeisterin genervt Busbacher Feuerwehrhaus: Räte boykottieren Abstimmung

Von Heike Hampl
Unser Archivbild zeigt den Dorfplatz mit Blick auf das alte, marode Busbacher Feuerwehrhaus. Wie soll das neue Feuerwehrhaus aussehen? Diese Entscheidung wollten die Eckersdorfer Gemeinderäte am Dienstag nicht treffen. Foto: Archiv/Ronald Wittek Foto: red

Der Eckersdorfer Gemeinderat hat sich am Dienstagabend geweigert, über die Zukunft des Feuerwehrhauses zu entscheiden. Ohne Ansage der Räte kann der Planer aber nicht weiterarbeiten. Der Grund für den Boykott: eine Lappalie.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Busbach bekommt ein neues Feuerwehrhaus. Das alte ist marode. Im Zuge der Dorferneuerung baut die Gemeinde gemeinsam mit dem Amt für ländliche Entwicklung auch den Dorfplatz um, eben dort steht das Feuerwehrhaus.

Pläne lange bekannt

Bereits im Frühjahr haben sich die Gemeinderäte den Kopf über die Zukunft des Feuerwehrhauses zerbrochen. Es stehen mehrere Varianten im Raum. Einstöckig, zweistöckig, mit oder ohne Gemeinschaftsraum und demnach mit oder ohne Förderung vom Freistaat. Damit der zuständige Planer den Dorfplatz entwerfen kann, muss er bald wissen, für welche Version der Gemeinderat sich entscheidet.

Mangelnde Information

Diese Entscheidung hätte am Dienstagabend fallen sollen. Aber die Gemeinderäte - allen voran die SPD-Fraktion - boykottierten die Abstimmung. Der Grund: Die Bürgermeisterin habe vorher nicht klar kommuniziert, dass die Entscheidung über das Feuerwehrhaus ansteht. "Warum lese ich das Wort Feuerwehrhaus nicht auf der Tagesordnung? Ohne Vorbereitung können wir keine Entscheidung treffen", sagte Reinhardt Schmidt (SPD). Auf der Tagesordnung, die die Gemeinde vorher herausgegeben hatte, steht wörtlich: "Dorferneuerung Busbach, weitere Beschlüsse".

Bürgermeisterin erstaunt

Sybille Pichl hat für diese Kritik nur Kopfschütteln übrig: "Worum hätte es denn sonst gehen sollen? Ihr wisst seit Monaten, dass diese Entscheidung ansteht. Ich gehe davon aus, dass ihr in den Fraktionen bereits beraten habt."

Pichl stand mit ihrer Meinung nicht alleine. Matthias Schaub (FWG), Gemeinderat aus Busbach, kritisierte die Sturheit der Räte. Er könne nicht verstehen, warum man eine wichtige Entscheidung wegen einer Formalität vertage. Außerdem müsse ja keine endgültige, sondern nur eine grundsätzliche Entscheidung getroffen werden. "Ich bin jetzt wirklich enttäuscht", sagte Schaub. Er fürchtet, dass die Dorferneuerung 2016 ins Stocken geraten könnte.

Entscheidung vertagt

Einige Gemeinderäte störten sich daran, dass Busbacher Bürger anscheinend besser informiert waren als sie selbst. "Jetzt kann ich mir auch erklären, warum so viele Busbacher hier sind", sagte Schmidt mit Blick auf die Zuhörer.

Sybille Pichl verschob die Entscheidung über das Feuerwehrhaus sichtlich genervt in die nächste Sitzung des Gemeinderates.