Ende einer „unguten“ Situation: Feuerwehr Laineck bekommt einen Anbau Bedingt einsatzbereit: Wehr braucht Anbau

Von Frank Schmälzle
Steht in der Ständigen Wache, weil in Laineck kein Platz ist: Das Dekon-P-Fahrzeug, für dessen Einsatz die Lainecker Feuerwehrleute ausgebildet sind. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Fünf Kilometer sind es von der Ständigen Wache bis zum Haus der Freiwilligen Feuerwehr Laineck. Fünf Kilometer, die Bayreuther Feuerwehrleuten seit fünf Jahren ein Dorn im Auge sind. Das ändert sich demnächst: Die Freiwillige Feuerwehr Laineck bekommt einen Anbau an ihr Gerätehaus. Und hat damit endlich Platz für ein Spezialfahrzeug, für das sie schon lange zuständig ist. Das soll mehr Sicherheit für Bayreuth bringen.

 
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Ungut, nennt Stadtrat Heinz Hofmann (BBL) das, was bisher war und noch bis ins kommende Jahr hinein sein wird. Seit 2011 ist die Feuerwehr Laineck für Dekontaminierungen bei Gefahrgutunfällen zuständig. Also für die Beseitigung von Giftstoffen nach Unfällen. Die Feuerwehrleute sind für diesen gefährlichen Job eigens ausgebildet. Aber das Gerät, das sie dazu brauchen, steht nicht bei ihnen im Feuerwehrhaus. Sondern in der Ständigen Wache. Weil in Laineck kein Platz ist. Dazwischen liegen fünf Kilometer.

Unter solchen Umständen nur bedingt einsatzbereit

Das, sagt Hofmann, bringt eine ganze Reihe von Nachteilen mit sich: Wenn die Lainecker für ihre Spezialaufgabe üben wollen, müssen sie das Fahrzeug holen. Das trägt nicht gerade zur Steigerung der Motivation bei. Und: Im Ernstfall rückt die Freiwillige Feuerwehr Laineck aus. Feuerwehrleute der Ständigen Woche bringen das Fahrzeug Dekon-P an den Unfallort. So geschehen, als im vergangenen Dezember Chlorgasalaram am Bayreuther Stadtbad gegeben wurde. Optimal, sagt Hofmann und sagt auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Laineck, Peter Faltenbacher, ist das alles nicht.

In einem Antrag, den Hofmann gemeinsam mit Jörg Grieshammer (SPD) und Christian Wedlich (CSU) im September 2015 an die Stadtverwaltung richtete, schreiben die Stadträte: Die Einsatzbereitschaft ist nur bedingt gewährleistet. Und fordern: Für den Haushalt 2016 solle Geld für die Erweiterung des Feuerwehrhauses eingeplant werden.

Stadträte warnten vor Risiken

Das geschah nicht. Weil noch keine Pläne vorlagen. Und weil die Stadt Fördermittel beantragen will. Hofmann, Greishammer und Wedlich warnten damals vor den Risiken: Auch bei Gefahrgutunfällen kommt es auf Schnelligkeit an. Was, wenn die Lainecker Feuerwehrleute vor Ort sind, aber nicht eingreifen können, weil sie auf ihr Fahrzueg warten? Dennoch ließen sich die drei Stadträte zu einem Aufschub ihres Antrags bewegen.

Jetzt hat Stadtbaureferent Hans-Dieter Striedl den Mitgliedern im Bauausschus die Pläne vorgelegt: 133 Quadratmeter wird der Anbau an das drei Garage umfassende Feuerwehrhaus groß sein und geschätzte 273500 Euro kosten. Die Stadträte im Bauausschuss stimmten zu. Jetzt kann die Verwaltung Förderanträge stellen und den Bauantrag vorbereiten. Und Heinz Hofmann sagt: „Die ungute Situation, dass Gerät und Mannschaft an zwei Orten sind, findet hoffentlich nächstes Jahr ein Ende.“ Vielleicht klappt es in diesem Jahr noch mit dem Bodenaushub und der Bodenplatte, sagt der Lainecker Feuerwehrkommandant, Peter Faltenbacher. Mit der Planung der Stadt ist er einverstanden. „Wir werden jedenfalls keinen Grund für Verzögerungen liefern.“ Denn fünf Jahre lang fünf Kilometer zwischen Mannschaft und Fahrzeug sind mehr als genug.

Info: Im Landkreis ist die Feuerwehr Creußen für die Aufgabe der Dekontaminierung bei Gefahrgutunfällen zuständig. Sie hat ihr Dkeon-P-Fahrzeug ständig zur Verfügung, seitdem sie diese Aufgabe übernommen hat.

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