Ähnlich gut wie vor vier Jahren
Zu Emmi Zeulner kommt ihr Lebensgefährte Jürgen Baumgärtner, CSU-Landtagsabgeordneter, er guckt weniger skeptisch. Es sieht gut aus für Emmi Zeulner, die um ihren Wiedereinzug ins Parlament wohl nicht fürchten muss. Gegen 19.30 Uhr liegen auch Stimmen aus Bamberg vor. Der Wahlkreis 240 umfasst 19 Wahlbezirke in Bamberg. Emmi Zeulner stemmt sich gegen den Trend und scheint auf ein ähnliches Ergebnis zu kommen wie vor vier Jahren.
"Katastrophales Ergebnis in Bayern"
„Das ist natürlich ganz positiv für mich und ein Vertrauensvorschuss für die nächsten vier Jahre“, sagt sie und dankt ihren Wähler und Wählerinnen. Über das allgemein schlechte Abschneiden der Union ist sie schwer enttäuscht. „Das Ergebnis ist schlecht, katastrophal.“ Sie selbst habe versucht, im Wahlkreis präsent zu sein und gute Arbeit zu machen. Dass sie in etwa wieder das Ergebnis von 2013 erzielt habe, sei nicht selbstverständlich. Auch künftig wolle sie sich für verkehrspolitische Projekte einsetzen und freue sich, dass nun auch die Umgehung für Kauerndorf gebaut werde. Aber genauso wichtig sei ihr die berufliche Situation der Pflegekräfte und der Fachkräftemangel.
"Dringend fällige Antworten geben"
Jürgen Baumgärtner blickt fast die ganze Zeit auf sein Smartphone. Das Abschneiden von Emmi Zeulner nennt er „überragend“. Es werde honoriert, wenn sich ein Politiker für die Region einsetze und in Berlin „nicht jeden Blödsinn mit abstimme“. Vor allem zeichne Emmi Zeulner „Fleiß und Geradlinigkeit“ aus und damit habe sie als Direktkandidatin überzeugt. Die CSU im Allgemeinen habe dies nicht, so Baumgärtner, und habe bei den Themen Zuwanderung, innere Sicherheit und Europapolitik versagt. „Hier gilt es, dringend fällige Antworten zu geben und sich durchzusetzen.“ Einen Regierungsauftrag könne er aus dem Ergebnis nicht ablesen. Baumgärtner ist überzeugt: „Wenn wir uns nicht gegen die CDU behaupten, dann sollten wir künftig nicht mehr mitregieren.“
Um Viertel nach Acht brechen die beiden in Richtung Altenkunstadt zur Wahlparty auf. Mit 55,4 Prozent der Erststimmen ist ihr der Weg nach Berlin zum zweiten Mal offen.