Eltern wirken an neuer Gestaltung mit - Besichtigung mit Sozialausschuss In Eckersdorf soll das Toben auf Spielplätzen toller werden

Von Heike Hampl

Der neue Ausschuss in Eckersdorf hat mit der Arbeit begonnen. Am Donnerstagnachmittag besichtigte er sechs Spielplätze und besprach gemeinsam mit Eltern und Kindern, was ihnen fehlt. Der Leiter des Bauhofes, Karl-Heinz Zieher hat eigens eine Fortbildung besucht und sich zum Spielplatz-Experten ausbilden lassen. Eckersdorf will Vorreiter in Sachen Familienfreundlichkeit werden.

 
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Die Idee: Der Eckersdorfer Sozialausschuss will die 17 Spielplätze der Gemeinde in Schuss bringen. Die Ideen dafür sollen Eltern und Kinder mit entwickeln. Einmal im Monat kontrolliert Bauhofleiter Karl-Heinz Zieher alle Spielplätze. Er hat eigens ein Seminar besucht, und sich zum Spielplatz-Experten ausbilden lassen. „Es liegt am Ende natürlich alles am Geld, aber wir wollen auf den Spielplätzen auf jeden Fall machen, was wir können“, sagt Bürgermeisterin Sybille Pichl.

Oberwaiz, Mühlweg: Früher hat es hier eine Holzburg gegeben, die war marode und wurde ersatzlos entfernt. „Den Kindern fehlt das, sie haben dort immer ganz wunderbare Rollenspiele machen können“, sagt Christiane Hacker, Mutter zweier Kinder, drei und fünf Jahre alt. In Oberwaiz gibt es zwei Spielplätze, der im Mühlweg ist für jüngere Kinder. Der Platz liegt zu einem großen Teil im Schatten, ist von Nadelbäumen umgeben. „Die zwei Bäume, die der Gemeinde gehören, kümmern“, sagt Bauhofleiter Karl-Heinz Zieher. Der Spielplatz wird viel benutzt, weil der Kindergarten nebenan ist. Fazit: Ein neues Spielgerät für Rollenspiele anschaffen, Bäume vielleicht entfernen, Abdeckung für den Sandkasten, um vor Katzendreck zu schützen.

Oberwaiz. Am Anger: Gleich neben dem Bolzplatz liegt der recht kleine Spielplatz. Hier gibt es keinen Schatten, „wenn die Sonne vom Himmel knallt, können die Kinder nicht in den Sandkasten“, sagt Anke Hansen, Mutter dreier Kinder im Alter von zwei bis 13 Jahren. Die Kinder aus der Nachbarschaft haben gemeinsam auf einem Plakat zusammengefasst, was sie sich wünschen. Dringendster Wunsch: eine Seilbahn. „Das wird schwierig wegen der Sicherheitsabstände“, sagt Bauhofleiter Zieher. Die Gemeinde prüft aber, welche angrenzenden Grundstücke ihr gehören. Fazit des Besuchs: Die Schaukeln vertragen neue Sitze, der Sandkasten bräuchte eine Abdeckung wegen der Katzen. Die Kinder- und Jugendfeuerwehr Oberwaiz will auf Sponsorensuche gehen, falls der Gemeinderat einer Seilbahn zustimmt.

Eschen: Die Bürger von Eschen sind vorbildlich. „Sie treffen sich einmal im Jahr, um den Spielplatz zu reinigen und haben auch sonst alles im Blick und packen mal an, wenn es etwas zu tun gibt“, sagt Zieher. Die Mitglieder des Sozialausschusses loben so viel Engagement. „Kein Wunder, dass keiner zum Besichtigungstermin erscheint, hier klappt alles“, sagt Pichl. Fazit des Besuches: Unter dem Klettergerüst gibt es eine gefährlich Betonplatte, hier wäre Kies die sicherere Lösung.

Eckersdorf, Schule: Das Klettergerüst an der Schule wurde einst vom Elternbeirat gestiftet. Es ist gut in Schuss, allerdings kann es schon mal passieren, dass ein Kind sich einen Holzsplitter einreißt. „Wir behalten das im Blick, kann sein, dass wir die Rutsche irgendwann erneuern müssen“, sagt Zieher. Ein solcher Kiesboden wie unter dem Gerüst soll auch in Eschen zum Einsatz kommen. Fazit des Besuches: Das Holz des Spielgerätes im Auge behalten.

Eckersdorf, Waldstraße: Der Spielplatz gehört eher zu den wenig besuchten auf Gemeindegebiet. Vieles, was es hier gibt, ist in seinem Bestand geschützt, würde heute aber anders gebaut werden. Die Gummimatten unter der Schaukel zum Beispiel oder die Reifen unter der Wippe. „Wenn die Sonne darauf scheint, können sich theoretisch giftige Stoffe lösen“, sagt Zieher. Christine Schultheiß ist Mutter eines Sohnes, ein Jahr und drei Monate alt. „Ich glaube, am sinnvollsten wäre es, den Spielplatz zum Pumptrack zu verlegen“, sagt sie. Beim Fahrradpark ist auch der Bolzplatz. „Dort droben ist einfach mehr los, und es gibt mehr Platz“, sagt sie. Schaukeln und Sandkästen hätten mittlerweile sowieso die meisten Eltern im Garten. Fazit des Besuchs: Die Möglichkeit prüfen, beim Fahrrad-Parcours einen kleinen Abenteuerspielplatz anzulegen und den Spielplatz in der Waldstraße vielleicht aufgeben.

Donndorf, Max-Böhm-Ring: Der Spielplatz liegt eingewachsen zwischen Hecken und Bäumen. „Genau das schätzen die Eltern, die mit ihren Kinder hier her kommen, es ist nicht alles wie geleckt“, sagt eine Anwohnerin. Allerdings sind die Geräte hier extrem marode: Die Schaukel knarrt, das Kletterseil ist abgerissen, die Treppe zur Rutsche hinauf existiert nicht mehr, die Sitzhocker sind vom Holzwurm zermalmt. Lorenz (5) kommt mit seinem Bruder Simon (2) zwar gerne hier her, aber „lieber kletter ich in den Bäumen als an den Geräten“, sagt der Bub. Fazit des Besuches: Die Geräte müssen dringend saniert werden. Der wilde Charme des Spielplatzes soll bleiben, niemand möchte, dass Sträucher oder Bäume verschwinden.

Die Meinung der Eltern: „Ich finde es super, dass die Gemeinderäte unsere Anregungen hören wollen. Aber natürlich weiß ich, dass es kein Wunschkonzert ist“, sagt Christiane Hacker aus Oberwaiz. Christine Schultheiß aus Eckersdorf hofft: „Vielleicht werden die Spielplätze ja wirklich etwas attraktiver, die Standart-Geräte gibt es mittlerweile eben in jedem Garten.“ Anke Hansen aus Oberwaiz sagt: „Es ist viel zu lange nichts passiert. Schön, dass der Gemeinderat das Thema endlich angeht.“

Die Meinung des Ausschusses: „Wir nehmen die Ideen der Eltern mit. Im nächsten Haushaltsjahr wollen wir Geld für die Spielplätze bereitstellen, auch wenn nicht alles geht, was man sich wünscht“, sagt Bürgermeisterin Pichl. Gemeinderat Wolfgang Haida (SPD) würde sich freuen, wenn das Engagement der Bürger selbst stiege: „So wie in Eschen muss das laufen, da ist eine Dorfgemeinschaft gewachsen, das finde ich gut.“ Der Gemeinderat wird bald über die geplanten Änderungen und Neuanschaffungen diskutieren und entscheiden.