Mit einer Großaktion sind die bayerische Polizei und die Justiz am Dienstagmorgen gegen antisemitische Hassreden im Internet vorgegangen. In den frühen Morgenstunden stürmten schwer bewaffnete Unterstützungskommandos der Polizei 17 Wohnungen von mutmaßlichen Straftätern in ganz Bayern. Darunter war auch eine Wohnung im Landkreis Coburg, wie ein Sprecher der Polizeidirektion Oberfranken auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte. Frühmorgens durchsuchten Kripo-Beamte die Wohnung eines 24-jährigen Migranten in Bad Rodach. Wie Otto Heyder, Sprecher der Staatsanwaltschaft Coburg, auf Nachfrage dieser Zeitung sagte, gab der Beschuldigte in einer ersten Vernehmung an, in Gaza geboren zu sein. Seine Nationalität sei unklar und werde noch geprüft. Zur Frage, inwiefern die Forderung nach einem „freien Palästina“ bereits antisemitisch ausgelegt werden kann, machte Heyder keine Angaben. Dies sei „ein Grenzbereich“.