Wer in Österreich im Kaffeehaus sitzt, ordert gerne einen „kleinen Braunen“, einen Mokka mit sehr wenig Milch. Geht es nach der Stadt Potsdam, dann darf Martin Sellner, einer der bekanntesten Rechtsextremisten der Alpenrepublik, seinen Kaffee bald nur noch in heimischen Gefilden genießen. Denn die Landeshauptstadt hat nach einem Auftritt Sellners in Potsdam im November jetzt ein Einreiseverbotsverfahren gegen den früheren Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich eingeleitet. Wie ein Sprecher der Stadt am Sonntag mitteilte, wurde am Freitag das rechtsstaatliche Verfahren zum Entzug der Freizügigkeit gegen den Österreicher gestartet. Tritt das Einreiseverbot in Kraft, dann wäre es mit solchen Fahrten wie am vergangenen Montag vorbei. Da streamte Sellner via Telegram seine Einreise nahe Passau. Er dokumentierte, wie er nach der Kontrolle und Befragung durch die Polizei weiterfahren durfte, um, wie er angab, in Passau in einem Café ein Stück Kuchen zu essen. Den Kuchen gab es dann doch nicht. Der Wirt verzichtete auf den ungebetenen Gast Sellner und hielt sein Lokal kurzfristig geschlossen.