Ein Kreuzweg für Fichtelberg

Von Moritz Kircher
Armin Hofmann bei den Bauarbeiten für den Fichtelberger Kreuzweg. Foto: Gisela Kuhbandner Foto: red

Fichtelberg hat einen Kalvarienberg. Warum dann nicht auch einen Kreuzweg? Mit der Frage hielt sich Armin Hofmann nicht lange auf, als sie sich ihm unvermittelt stellte. Er machte sich bald an die Arbeit. Im kommenden Jahr soll der Kreuzweg fertig werden. Der Fichtelberger Pfarrer hat Hofmann ein Angebot gemacht, das er sehr gerne annehmen will.

 
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Die Idee für den Kreuzweg entstand bei Armin Hofmann durch einen Zufall. Die "Koryphäe auf dem Gebiet der Ortsgeschichte Fichtelbergs" - wie es im aktuellen Gemeindeblatt heißt - wurde auf den Kalvarienberg und seine Geschichte angesprochen. Dort steht bisher nur ein einzelnes Kruzifix. "Da kam mir der Gedanke, dort was zu machen", berichtet Armin Hofmann im Gespräch mit dem Kurier.

Ein Vorbild in Bärnau gefunden

Ende September haben die Bauarbeiten für den Kreuzweg begonnen. Mit viel Unterstützung von einzelnen, von Firmen und von der Gemeinde ist Hofmann zur Zeit dabei, die Fundamente für die 14 Stationen des Kreuzweges zu betonieren. "Am Kalvarienberg bietet sich sowas doch an", sagt er.

Die Vorbereitungen haben für Hofmann schon lange vor Baubeginn angefangen. Denn irgendwo müssen die Bildnisse vom Leidensweg Jesu schließlich herkommen. Fündig geworden ist Hofmann nach eigener Aussage in Bärnau im Landkreis Tirschenreuth. Als er dort den Kreuzweg gesehen hat, habe er sich gesagt: "Das würde passen." Er nahm mit der Gemeinde Kontakt auf und lässt nun bei einer Eisengießerei in Gefrees Abdrücke und dann Nachbildungen der Stationen des Kreuzweges herstellen. "Das zahle ich aus eigener Tasche." Was das kosten wird, weiß Hofmann noch nicht genau.

Ein Zeichen des bodenständigen Glaubens

In Fichtelberg läuft er mit seinem Projekt überall offene Türen ein. Bürgermeister Georg Ritter steht hinter dem Vorhaben. "Für die Gemeinde wird der Kreuzweg am Kalvarienberg eine Bereicherung sein", heißt es im Gemeindeblatt. Der Bauhof unterstützt Armin Hofmann. Und auch Pfarrer Ferdinand Weinberger freut sich.

"Für mich ist das ein Zeichen des Glaubens derer, die dafür ihre Zeit und ihr Geld opfern", sagt der katholische Gemeindepfarrer. "Es ist ein Zeichen der Bodenständigkeit des Glaubens, der hier im Ort vorhanden ist." Dass die Kirche nicht von Beginn an in das Projekt eingebunden ist, mache ihm ganz und gar nichts aus. "Das machen die Menschen aus einem inneren Bedürfnis heraus."

Ein ganz anderes Erlebnis als in der Kirche

"Das Beten des Kreuzweges kann Kraft und Zuversicht spenden", sagt Weinberger. Und das bald in freier Natur tun zu können, sei noch einmal ein ganz anderes Erlebnis, als in der Kirche. Der Pfarrer würde sich freuen, wenn der Kreuzweg bis Karfreitag im kommenden Jahr fertig wird. "Wenn ich darum gebeten werde, wäre es mir eine Freude, den Kreuzweg dann zu segnen."

Bisher habe er noch keine Gelegenheit gehabt, mit dem Pfarrer darüber zu sprechen, sagt Armin Hofmann. Würde er den Kreuzweg denn gesegnet haben wollen? "Freilich", sagt Armin Hofmann, und man hört seiner Stimme die Freude darüber an. Allerdings ist er skeptisch, ob es mit der Eröffnung bis Karfreitag klappen wird. In der bald einsetzenden Frostperiode müssen die Bauarbeiten ruhen.

Die Stationen des Kreuzweges sollen im Frühjahr aufgestellt werden. Mit der Gestaltung will Hofmann die Fichtelberger überraschen. Er sagt: "Ich hoffe einfach, dass es eine Bereicherung für die Gemeinde wird."

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