Ein kleines Dorf mit vielen Erfindern

Von Bruno Preißinger
Erfinder Ewald Nüssel (rechts) erklärt Bürgermeister Hans Tischhöfer (links) und Landrat Klaus Peter Söllner eine seiner Erfindungen, das Doggy Safe. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Der Tag der Franken unter dem Motto „Patente Franken – Fränkische Patente“ brachte es an den Tag: Marktschorgasts Firmen und Bürger sind besonders erfinderisch, was die Zahl der Patente beweist.

 
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Landrat Klaus Peter Söllner, der zur Eröffnung der Präsentation von Patenten und Gebrauchsmustern in der Ausstellungshalle des Reisemobilherstellers Frankia kam, nannte es eine „tolle Geschichte“, was Marktschorgast zusammen mit seinen örtlichen Unternehmern auf den Weg gebracht hat „Marktschorgast kann stolz auf seine Betriebe sein. Die Firmen fühlen sich hier wohl. Das ist ein großes Plus für Marktschorgast“, so Söllner. Wirtschaftspolitisch hätten die Bürgermeister und das Ratsgremium in all den Jahren zu den Firmen gestanden. Es sei toll, dass die großen Firmen so stabil seien. Söllner zollte den Firmen Respekt und hohe Anerkennung für die hohe Zahl von 160 Patenten und Gebrauchsmustern. Setze man Einwohner und Patente in Relation, so nehme Marktschorgast im Vergleich mit den Städten eine Spitzenstellung in Franken ein.

Söllner nahm sich die Zeit, bewunderte die Patente von Ewald Nüssel, einem der ältesten Entwickler von Kindersitzen im Auto zur Sicherheit für die Kleinen und ließ sich das Tapezieren der schalldämpfenden und obendrein energiesparenden Tapete der Firma Vitrulan zeigen.

Die Liste der Patente ist lang: Die Firma Frankia präsentierte ihr neues Reisemobil mit Waschbeckenlift und dem DE-Patent „Hub-Rückenlehne“, bei dem sich die Sitzgruppe mit geringem Aufwand in zwei Betten umbauen lässt. „Unfassbar“ nannte Söllner die Entwicklung bei der Firma BSA vom Güllefass in den sechziger Jahren bis hin zum Pumptankwagen Profiline mit einem Tankvolumen von 21 000 Liter zum Listenpreis von 170 030 Euro. Wie Produktmanager Peter Göbl erläuterte, gehören die Zeiten, „in denen Gülle wie ein Abfallprodukt großzügig mittels altertümlicher Technik großflächig auf Äckern und Wiesen landete, längst der Vergangenheit an“. Heute sei man bestrebt, den wertvollen Dünger dann an die Pflanze zu bringen, wenn die Nährstoffe am dringendsten gebraucht werden. Das Motto laute: „Der Pflanze ins Maul düngen“. Längst sei es üblich, die ausgebrachten Mengen zu erfassen und zu dokumentieren, um Nitratbelastungen des Grundwassers zu vermeiden. Besonders wichtig für eine optimale Gülleverteilung sei die Möglichkeit einer exakten Dosierung der Gülle. Eine sehr kostenintensive Vollautomatik regle die Ausbringmenge. „Die Eingabe der vorgewählten Parameter wie Ausbringmenge pro Hektar regelt der BSA-Steuercomputer“, erklärte der Produktmanager. Die Verteilung selbst erfolge über Schleppschlauch- und Schleppschuhsysteme, durch die die Gülle bodennah an den Pflanzen abgelegt werde. Seit mehr als 50 Jahren sei die Firma BSA in der Gülletechnik aktiv  und stelle sich als Partner der modernen Landwirtschaft den wachsenden Herausforderungen.

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